2 Reisepartner für ein 10-tägiges Abenteuer in den schottischen Highlands
Das Wetter in Schottland ist traditionellerweise durchwachsen und auch eher regenlastig. Bereits zweimal konnte ich Alba besuchen und beide Male war ich absolut begeistert von der Vielseitigkeit, Schönheit und Abgeschiedenheit dieses einzigartigen Landes. Bisher fanden die Reisen im Zeitraum zwischen März und April statt. Dieses Mal jedoch wollte ich noch ein wenig früher fahren und den schottischen Winter erleben.
Anfang Februar, so sah mein Plan es vor, würde das Wetter in den Highlands noch dramatischer und durchwachsener sein, als es während der beiden vorigen Besuche schon war.
Zusätzlich zum Datum, habe ich ein weiteres, nicht ganz unwichtiges, Detail meines Trips angepasst: die Reise würde ich alleine unternehmen.
Begleiteten mich sonst immer Frau und Tochter, würde dies ein Mix aus Fotoroadtrip und Jakobsweg für Faule (weil im Auto) werden. Für 10 Tage war ein umgebauter kleiner Caddie mein Zuhause und begleitete mich auf meinem Roadtrip.
Die Fotografie stand also absolut im Fokus und ich hatte mich hierfür auch mit 2 aktuellen SIGMA Objektiven ausgestattet: dem 28mm F1,4 DG HSM | Art und dem 40mm F1,4 DG HSM | Art. Für die 10 Tage in Schottland würde ich (zumindest auf der Digitalkamera) kein weiteres Objektiv verwenden.
Kein 24-70mm und auch kein 70-200mm. Eine ziemliche Einschränkung könnte man meinen. Aber wie heißt es so schön in Fotografiekreisen? Limitierung fördert und fordert die Kreativität. Nun, wir werden sehen, wie gut dieser Ansatz funktioniert hat.
An meinem ersten Tag stieß ich sogleich auf eine etwas versteckte Bucht mit einem wunderschönen Sandstrand und Felsformationen, den man, wenn man die Temperaturen außer Acht lässt, so eher in der Südsee vermuten würde. Auf einem Hügel thronte, etwas einsam, ein kleines Häuschen mit einem tollen Ausblick aufs Meer. Die Stimmung, typisch Schottisch, windig, nass und ein wenig kalt. Genauso hatte ich es mir vorgestellt.
Das SIGMA 28mm F1,4 DG HSM | Art hatte ich zusammen mit dem MC-11 Adapter an einer Sony a7 R2 und war von der optischen Performance, sowie vom Handling positiv überrascht. An die 28mm musste ich mich zunächst erst wieder gewöhnen, kannte ich sie noch aus analogen Kleinbildzeiten, freundete mich aber sehr schnell damit an und versuchte Motive zu finden.
Gewitterwolken in den Highlands mit schneebedeckten Bergen in der Umgebung sind auf jeden Fall eine Aussicht, die man so schnell nicht wieder vergisst.
An der Nordküste wurde die eh schon spärlich besiedelte Landschaft noch karger und rauher. Ich war erstaunt, dass das noch möglich war.
Zwar kann man mit 28mm oder 40mm besonders viel von seiner Umgebung einfangen, und das möchte man in Schottland auch, aber dennoch sollte man sich um seine Komposition kümmern und überlegen, womit man den Bildausschnitt füllen möchte.
Als abschließendes Highlight verbrachte ich einige Tage auf der Isle of Skye. Diese kleine Insel gilt als der Fotohotspot schlechthin in Schottland und der Tourismus ist hier schon sehr stark zu spüren, aber dennoch komme ich immer wieder gerne hierher.
Es ist auch durchaus möglich an noch nicht so überlaufene Ecken zu gelangen und die großen Reisebusse sieht man schon aus der Ferne und weiß, dass man hier nicht allein sein wird.
Ein Tag wird mir auf jeden Fall länger in Erinnerung bleiben. Der Vormittag war sehr regnerisch und schon recht windig. Als ich dann jedoch in Küstennähe kam, nahm die Windintensität nochmal gefühlt um den Faktor 10 zu. Es war dermaßen windig, dass man die Autotür kaum aufbekam und es war auch unmöglich, sich länger als 5min draußen aufzuhalten, so stark war der Wind. Das hat mich natürlich nicht davon abgehalten weiter zu fotografieren.
Glücklicherweise sind sowohl das 28mm F1,4 DG HSM | Art und das 40mm F1,4 DG HSM | Art spritzwassergeschützt, was ich an diesem Tag ausgiebig testen konnte. Die Objektive taten einem zuweilen fast etwas leid, mussten sie doch den schottischen Regen und Starkwind stundenlang ertragen.
Ich kann aber berichten, dass beide überlebt haben und keine bleibenden Schäden davongetragen haben. Um die Intensität des Wetters zu veranschaulichen: Der Wind der vom Meer hereinstürmte war so stark, dass er den Wasserfall wieder zurück über die Klippe nach oben blies.
Die letzte Station auf meiner Reise war Glencoe, einem kleinen Städtchen in den Bergen, wo es des Nachts wieder sehr kalt wurde. Die Temperaturen waren bei Tagesanbruch auch unter 0Grad, aber Objektive und Kamera verrichteten ihre Arbeit tadellos.