Lappland © Steven Weisbach

Mit dem lichtstarken SIGMA 20mm F1.4 DG HSM | Art E-Mount durch’s dunkle, verschneite Lappland

Lappland (finn. Lappi) – eine dünn besiedelte Region im Norden Finnlands; welche sich nördlich des arktischen Zirkel finden lässt.

Was bedeutet das? Schnee, kalte Temperaturen, kurze Tage und durch Nordlichter erhellte Nächte. Das klingt nach klappernden Zähnen, zittrigen Händen und langen Abenden am Lagerfeuer.. nun, sehen wir mal welches der Vorurteile sich bewahrheitet.

Seit längerem schon wollte ich Temperaturen von bis zu – 35 Grad Celsius, welche dort vorherrschen, am eigenen Leibe spüren und verschneite Wälder sowie die scheinbar endlose Winterlandschaft erleben.

Also stellte sich nur noch eine Frage: Welche Objektive packe ich ein?
Neben einem Allrounder, nämlich dem SIGMA 24-70mm f/2.8 DG OS HSM | Art und meiner Lieblingsfestbrennweite, dem SIGMA 35mm f/1.4 DG HSM | Art habe ich mich außerdem für das SIGMA 20mm f/1.4 DG HSM | Art, welches endlich mit Sony E-Mount verfügbar ist, entschieden. Dies klärt auch direkt die Frage der Kamera. Ich benutze eine Sony A7r II und einen SIGMA MC-11 Objektivadapter für Linsen mit Canon EF Mount auf Sony E-Mount.

Weshalb die Entscheidung?

  • Schneller Autofokus
  • kleine Brennweite für einen großen Bildbereich
  • lichtstarke Offenblende

Die technischen Daten findet man auf vielen der Internetplattformen und Review-Seiten zu Genüge. Doch was kann das Objektiv in der praktischen Anwendung? 

Die Witterungsbedingungen in Form von starkem Schneefall sowie die Kälte sind Faktoren, welche für ein Objektiv definitiv nicht unbedingt positiv sein können.

Dies hat sich für mich von Beginn an als entscheidender Knackpunkt dargestellt.

Eine der Aktivitäten auf die ich mich am meisten gefreut habe, ist definitiv eine Husky-Safari bei welcher sich eine Brennweite von 20mm perfekt eignet, um den gesamten Schlitten mit Hunden sowie den Hintergrund auf das Bild zu bekommen.

Lappland © Steven Weisbach

Nach der Tour haben wir eine Husky-Farm besucht. Hier habe ich einen wirklich zügigen und guten Autofokus benötigt denn die kleinen Hunde sind super verspielt und bewegten sich die ganze Zeit mit schnellen Bewegungen um mich herum. Der AF hat mich hier definitiv nicht im Stich gelassen und wirklich coole Bilder, bei denen sich auch die Nähe zum Tier erkennen lässt, sind entstanden. Weitere Portraits der kleinen Hunde habe ich mit 35mm Brennweite aufgenommen um, durch die für Portraits sehr kleine Brennweite, keine verkrümmten Gesichter zu bekommen.

Lappland ist außerdem für komplett verschneite Bäume in glitzerndem Frostkleid bekannt. Bezeichnen kann man sie wahrscheinlich fast schon als Schneeskulpturen. 

Auch dafür eignet sich das 20mm Objektiv perfekt. Zum einen um viel Vordergrund und gleichzeitig einen großen Bereich des Himmels auf das Bild zu bekommen und zum anderen um während der blauen Stunde und wenig Licht auch ohne Stativ noch hervorragende Bilder zu schießen.

Lappland © Steven Weisbach

Die Bilder unserer Rentier-Wanderung habe ich mit 35mm angenommen, da mir hier die 20mm einfach zu weitwinklig waren und der Blick nicht auf die Szenerie der Schlitten gelenkt werden konnte. Doch bleibt immer noch eine Frage im Raum stehen: Welche Punkte sind mir aufgefallen die sich für einige als negativ auswirken können?

Ich habe tatsächlich nur 2 finden können:

  • die große, gekrümmte Linse mit fester Gegenlichtblende lässt keine Einschraubfilter zu
  • das höhere Gewicht von ca. 950g

Welches Fazit kann ich zum Objektiv fassen und werde ich es erneut einsetzen?

Das Objektiv hat mich sehr überzeugt. Der Autofokus war stets zügig und saß genau.

Da ich mit meiner Ausrüstung nicht umgehe als seien es rohe Eier – sondern wirklich wissen möchte was es kann, hat mich die Haptik und Robustheit der Linse sehr überrascht und positiv beeindruckt.

Das Objektiv hat abgeblendet, betrachtet hinsichtlich seiner Brennweite einen hervorragenden Schärfegrad bis in die Ecken welcher allerdings schon mit Offenblende sehr gut ist.

Gegenüber einem 16-35mm Zoom-Objektiv würde ich die Festbrennweite vorziehen und dann mit dem 24-70mm wieder einsteigen.

Lappland © Steven Weisbach

Preis-Leistungsmäßig überzeugte mich das Objektiv auf ganzer Linie. Der Käufer bekommt eine robuste, lichtstarke Festbrennweite mit gutem Autofokussystem – muss aber hierfür nicht unglaublich tief in die Tasche greifen.

PS: Jetzt bin ich euch noch eine Antwort schuldig: Welches der Vorurteile vom Anfang des Beitrags hat sich bewahrheitet? Nun, kalt war es tatsächlich und auch die, durch den finnischen Lebensstil begründeten Abende am Lagerfeuer durften wir erleben. Einfach großartig.

Nur Polarlichter habe ich leider an keinem der Tage gesehen, da es jede Nacht bewölkt War. Deshalb freue ich mich schon auf den nächsten Versuch in der Kälte – natürlich mit dem SIGMA 20mm 1.4 DG HSM | Art.

Bis dahin, Euer Steven

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