Dem Winter entfliehen in Kapstadt
Ich glaube für mich als Fotografin ist es gut sich in dieser Stadt auszukennen, Leute kennen zu lernen und interessante, inspirierende Persönlichkeiten zu treffen.
Zusammen mit meinem besten Freund David stieg ich Neujahr, quasi direkt nach der Silvesterparty, in den Flieger Richtung Südafrika. Auch wenn wir sonst auf Roadtrips stehen, gerne umherziehen und soviel wie möglich sehen möchten, haben wir uns diesmal entschieden einen ganzen Monat nur in Kapstadt zu bleiben. Natürlich macht man mal den ein oder anderen Ausflug, aber hauptsächlich bleiben wir inmitten der Stadt. Wir wollen voll eintauchen, die Stadt verstehen, Alltag erleben, als wären wir Einheimische und uns von der Stadt, der Natur inspirieren lassen. Die ersten Wochen fühlen sich erstmal wie Urlaub an, denn logischerweise müssen wir erstmal die Touri Spots abhaken: Tafelberg, Lionshead und natürlich kannst du auch nicht nach Hause kommen ohne mindestens einmal einen Pinguin gesehen zu haben.
Wir lernen gleich zu Anfang eine Menge Leute kennen. „Kapstadt ist ein Dorf“ hören wir oft. Zumindest in der Fotobranche kennt hier jeder jeden. Schon nach 2 Wochen können wir nicht Abends weggehen ohne jemanden zu treffen, den wir kennen.
Nachdem wir den Großteil unserer Touriliste abhaken konnten, fangen wir an zu arbeiten: Shootings planen, Modelagenturen und Produktionsfirmen kontaktieren – es kehrt ein bisschen mehr Alltag ein. Es ist unglaublich wie schnell du dich an die atemberaubende Aussicht direkt auf den Tafelberg gewöhnst. – Ich versuche mir jeden Tag aufs Neue klar zu machen wie krass das alles gerade ist was wir hier erleben. Wie privilegiert wir sind einen Monat abhauen zu können und an einem solchen Ort arbeiten zu können.
Ich bin nicht gerade eine Morgenperson, aber hier lohnt es sich definitiv für den Sonnenaufgang aufzusehen. Mittlerweile fotografiere ich nicht mehr so häufig mit direktem Gegenlicht, aber wenn ich es tue, dann noch immer mit dem SIGMA 35mm F1,4 DG HSM | Art.
Es ist traumhaft hier, bietet ungeahnte Möglichkeiten und Naturereignisse auf relativ kleiner Fläche. Aber Cape Town ist auch nicht nur schönes Licht, gutes Essen und Sonnenuntergänge – Es ist auch eine Stadt der Kontraste. Nirgendwo anders geht die Schere zwischen arm und reich so weit auseinander.
Es ist komisch sich darüber Gedanken zu machen, wo du einfach so fotografieren kannst und wo nicht, ich finde es unglaublich schade, dabei eingeschränkt zu sein und nicht wie sonst, mit meiner Kamera um den Hals baumelnd, überall her laufen zu können. Gleichzeitig wird mir bewusst, in was für einen Sicherheitsluxus wir in Deutschland leben. Wie wundervoll es ist Nachts ohne Sorge allein nach Hause laufen zu können, während man hier nach Einbruch der Dunkelheit jede noch so kleine Strecke mit dem Uber fährt.
Wenn man sich an die ungeschriebenen Regeln hält, wird vermutlich nichts passieren, dennoch bin ich froh nicht mein komplettes Fotoequipment mitzuschleppen zu müssen. Die meiste Zeit bin ich nur mit einer Kamera und dem Allrounder SIGMA 24-70mm F2,8 DG OS HSM | Art unterwegs.
Fast alle die wir in Kapstadt kennen gelernt haben kommen jedes Jahr zurück. Und keiner kann so wirklich erklären warum. Irgendetwas an dieser Stadt fasziniert die Menschen. Und auch mich, denn eins steht fest: Ich komme wieder.