Eisberge vor der Kamera – Die Diamond Beach in Island fotografieren
Nervös checke ich die Uhrzeit und drücke noch ein wenig aufs Gaspedal. Zwanzig Minuten bis zum Sonnenaufgang. Der Himmel über dem Atlantik ist wunderschön rot. Wir sitzen noch im Auto und fahren auf Islands Route 1.
„Da ist die Brücke!“ Eike zeigt nach vorn und wirklich, da ist sie! Direkt davor geht es auf einen Parkplatz am Meer. Die Zufahrt ist mit blankem Eis bedeckt und ich fahre, nein schlittere, vorsichtig bis zu einer Parkbucht. Dann schnappen wir uns die Fotorucksäcke und Stative und rennen zum Strand. Eike zum Filmen, ich zum Fotografieren.
Große Eisblöcke liegen hier im schwarzen Sand und wenn die Sonne aufgeht, werden sie im Gegenlicht in wunderbaren Farben erleuchten. Die Magie des Diamond Beach entsteht aus der Kombination von schwarzem Strand, blauen Wellen, orangem Himmel und dem Eis, das die Farben der Umgebung aufnimmt. Voraussetzung dafür ist ein farbenfroher Sonnenaufgang. Daher haben wir unsere Reise sorgfältig mit dem Wetterbericht abgestimmt.
Am Strand angekommen bleibe ich kurz stehen und blicke das Ufer entlang. Jeder Eisblock hat eine eigene Form und ich suche einen, der direkt am Wasserrand liegt. Auf der Canon EOS R habe ich das SIGMA 14-24mm F2,8 DG HSM | Art; im Rucksack zusätzlich das SIGMA 24-70mm F2,8 DG OS HSM | Art und das neue SIGMA 70-200mm F2,8 DG OS HSM | Sports. Hier kann man mit allen Brennweiten arbeiten und interessante Bildausschnitte wählen. Das Weitwinkelobjektiv lässt Objekte, die nah an der Linse sind, sehr groß und dominant wirken.
Zunächst gehe ich nah ran. Sehr nah. Die Kamera ist nur circa 30 cm vom Eis entfernt und steht auf dem Stativ. Die Sonne ist noch nicht richtig aufgegangen und ich kann auch ohne Graufilter mit Belichtungszeiten von rund einer Zehntelsekunde arbeiten. Dadurch ist das Wasser leicht verwischt. Die Schwierigkeit ist jetzt aber, dass die Wellen nicht nur den Eisblock erreichen, sondern auch mich. Mein morgendliches Work-out ist daher: Sprinten. Wenn die Welle ganz vorne ist, sprinte ich zum Block, mache zwei, drei Fotos, während das Wasser zurückläuft und dann flüchte ich vor der nächsten Welle. Immer wieder bekomme ich dabei Wasserspritzer auf die Kamera und das Objektiv. Da beide spritzwassergeschützt sind, beunruhigt mich das nicht weiter – aber nasse Füße möchte ich nicht bekommen. Später im Hotel werde ich die gesamte Ausrüstung kurz unter die Dusche halten, um das Salz abzuspülen.
Schließlich bin ich zufrieden mit einem Foto und kann kurz verschnaufen, während ich auf das SIGMA 24-70mm F2,8 DG OS HSM | Art wechsle. Jetzt habe ich mehr Ruhe und kann mit größerem Abstand fotografieren. Dadurch kann ich den entscheidenden Moment besser erwischen. Wieder suche ich einen Blickwinkel, der Eis und Wasser zur Geltung bringt. Ich stehe schließlich am Diamond Beach und möchte das auch zeigen.
Als die Sonne schon eine halbe Stunde am Himmel steht, wähle ich noch das SIGMA 70-200mm F2,8 DG OS HSM | Sports. Der Wind peitscht hohe Wellen ans Ufer. Im Gegenlicht sehe ich Wasserspritzer und dank des Kompressionseffekts kann ich Eisblöcke so darstellen, dass es scheint, als würden sie von der nächsten Welle überschlagen werden.
Diamond Beach liegt direkt am Gletschersee. Eis wird hier von der Gletscherzunge des Breiðamerkurjökull angeschwemmt. Große Blöcke brechen vom Gletscher und treiben hinaus aufs Meer, um dann von der Brandung an den Strand getrieben zu werden. Wenn man das Glück hat, Sonne zu sehen, dann erstrahlt das Eis in bunten Farben und die Eisstruktur kann wunderbar hervorgehoben werden. Da ich einen Zoombereich von 14–200 mm dabeihabe, kann ich die ganze Vielfalt des Strandes einfangen. Die brechenden Wellen im Sonnenlicht genauso wie die Eisblöcke im Wasser. Die hohe Vergütung der SIGMA-Objektive erlaubt mir dabei das Arbeiten in Gegenlichtsituationen, um die Strukturen des Eises scharf und kontrastreich darzustellen. Dank Wetterschutz habe ich keine Angst vor Staub und Wasser.