Meine Reise nach Matera mit dem SIGMA 24-70mm F2,8 DG OS HSM | Art
Als der Flieger am 11. Juli 2018 bei sommerlichen Temperaturen in Berlin Schönefeld abhob, begann für mich das Abenteuer. Eine dreitägige Reise an einem der spektakulärsten Orte Europas: Matera.
Mit dabei, meine Kamerausrüstung und mein neues SIGMA 24-70mm F2,8 DG OS HSM | Art. Drei Tage hatte ich also Zeit um das „Neue“, bei hochsommerlichen Temperaturen und an diesem geschichtsträchtigen Ort, zu testen.
Im Hotel angekommen erzählten mir die Besitzer ein wenig über die Geschichte des Ortes und zeigten mir die Spots, die man in Matera unbedingt gesehen haben sollte.
Am ersten Tag beschloss ich das Objektiv an meiner D500 zu testen. Die Kamera ist zickig und verzeiht einem nicht einmal kleinste Verwackler bei der Fotografie. Der Brennweitenbereich verlängerte sich dadurch und ich hatte praktisch ein 35-90er Objektiv. Überrascht war ich über die Haptik, alles fühlt sich wertig an und lässt sich geschmeidig bedienen. Das Objektiv ist mit seinem Ultraschallmotor praktisch geräuschlos. Meine ersten Bilder waren Streetfotos, Menschen denen ich auf meinem Weg zum Stadtkern begegnete. Hier merkte ich zum ersten Mal was es bedeutet einen echten Bildstabilisator zu haben. Da ich gerne mit der Blendenautomatik fotografiere, passiert es mitunter, dass die Belichtungszeiten gerade in den dunklen Gassen der Stadt unter 1/50 liegen können. Mit der D500 ist das bereits ein Bereich, der für Mikroverwackler sorgt. Mit dem Bildstabilisator war es kein Problem, diese Zeiten zu halten. Scharfe, knackige und farbintensive Bilder waren das Ergebnis. Mein zweiter Aha-Moment an diesem Tag, der sich langsam dem Ende näherte.
Zuvor aber wollte ich den Sonnenuntergang nutzen, um Bilder vom historischen Stadtkern zu machen. Bilder gegen die untergehende Sonne und Details von der Stimmung des Ortes.
Mein Fazit für den ersten Tag: Das Objektiv machte an der D500 eine gute Figur. Keine Ahnung wie SIGMA das macht, aber der Bildstabilisator ist für lange Belichtungszeiten Gold wert. Gewöhnungsbedürftig war für mich einzig und allein die Tatsache, dass der Zoomring vorne ist.
Am zweiten Tag meiner Reise, es war übrigens mein Geburtstag, hatte ich mir vorgenommen, das Objektiv an der D750 zu testen, meiner Lieblingskamera. Hier hatte ich dann auch den gesamten Bereich zur Verfügung, für den das Objektiv ja eigentlich vorgesehen ist. Also ging es bei 35 Grad und totaler Windstille direkt in die Stadt. Ich hatte mir vorgenommen, mir mit besonders schönen Bildern, ein tolles Geburtstagsgeschenk zu machen.
Was mir als erstes auffiel, war die geringe Verzeichnung im Weitwinkelbereich. Auch später am PC, gab es in der Raw Entwicklung fast keine Objektivkorrektur. Der Autofokus in Verbindung mit der D750 funktioniert fantastisch, so dass ich im Nachhinein praktisch keinen Ausschuss hatte. Irgendwann hatte ich die Temperaturen vergessen und erkundete die kleinen Gassen der Stadt, fotografierte Menschen bei der Arbeit und suchte Spots, von denen ich die gesamte historische Stadt fotografieren konnte. Inzwischen wusste ich was das Objektiv kann und traute mich in Kirchen und Höhlen an Belichtungszeiten von 1/15 und länger. Das Ergebnis auch hier, mit einer ruhigen Hand bekommt man diese locker gehalten.
Am Abend testete ich das SIGMA 24-70mm F2,8 DG OS HSM | Art dann noch zur blauen Stunde, die in Matera aber weniger blau ausfiel, als ich mir das gewünscht hätte. Mein Ziel war es, nicht höher als mit ISO 200 zu fotografieren, um vor allem auch hier die Qualität des Bildstabilisators zu testen. So konnte ich auch gegen 22 Uhr, bei inzwischen Offenblende und 1/20 Belichtungszeit noch scharfe Bilder machen. Was sonst nur mit Stativ gelingt, funktioniert mit diesem Objektiv auch ohne. So habe ich vorbeifahrende Fahrzeuge, mit scharfen Hintergrund, in Bewegungsunschärfe eingefangen. Das hat riesigen Spaß gemacht und ist vor allem etwas für kreative Fotografen, die ungern ein Stativ benutzen. Am Ende des Tages, hatte ich dann die ISO hochgeschraubt und den Trubel der Nacht in dieser unendlich lebendigen Stadt eingefangen. Ein kleiner Tipp: einfach mal die Kamera auf dem Boden von belebten Straßen legen, Blendenautomatik einschalten, ISO runter und auf den Auslöser drücken. Bei dieser Methode entstehen oft kreative Bilder, mit und ohne Bildstabilisator.
Gleiches gilt auch für Nachtaufnahmen. Wenn ihr kein Stativ zur Hand habt, legt die Kamera auf einer Mauer oder irgendwo anders ab, wo sie halbwegs fest und sicher steht, fokussiert das Motiv und drückt den Auslöser. Mit etwas Glück, bekommt ihr die perfekte Langzeitbelichtung und habt noch dazu eine abenteuerliche Geschichte zu er erzählen, wie das Bild entstand.
Am letzten Tag, ging es bei mir kurz vor der Rückreise noch einmal um Street-Fotografie. Matera bietet hier unheimlich viele Möglichkeiten. Die Menschen sind freundlich und auch nicht kamerascheu. Hier interessiert mich vor allem was das Objektiv bei Offenblende kann. Mit durchgängig 2,8er Blende testete ich vor allem den Bereich von 35-70mm. Das Bokeh ist sehr schön und mit der D750 gab es auch keine Fokusprobleme.
Ich hätte noch endlos weiter fotografieren können, aber die Reise war an diesem Vormittag zu Ende und es ging zurück in die Heimat.
Mein Fazit.
An der D750 zeigt das SIGMA 24-70mm F2,8 DG OS HSM | Art sein wahres Potential. Ich hatte praktisch keinen Ausschuss während der Reise, was ganz sicher am Bildstabilisator lag, den ich persönlich für grandios halte. Landschafts- und auch Street-Fotografen kommen meiner Meinung nach bei diesem Allrounder voll auf ihre Kosten. Besonders hervorheben möchte ich die kreativen Möglichkeiten bei langen Belichtungszeiten. Bewegungsunschärfe einzufangen und dabei einen scharfen Hintergrund zu haben, sind besonders für Nikon Fotografen ein interessantes Feature. Mir hat das Objektiv, ganz ehrlich, großen Spaß gemacht und ich freue mich, wenn ich mit diesem Bericht vielen bei ihrer Entscheidungsfindung helfen konnte.