Olaf Pohling – Motorsportfotografie
Unser heutiger Gast Olaf Pohling sitzt im Vorstand eines deutschen Softwareunternehmens, lebt in Deutschland und den USA und ist nebenbei auch noch Fotograf. Dabei hat er sich einem sehr rasanten Sujet verschrieben – der Motorsportfotografie. Wir haben uns mit ihm über dieses spannende Thema unterhalten und auch versucht, ihm ein paar Tipps für Anfänger zu entlocken.
Hallo Herr Pohling! Vielen Dank ersteinmal, dass Sie sich die Zeit für ein Interview nehmen! Ihr fotografisches Portfolio ist ziemlich breit gefächert – von Landschaftsaufnahmen bis hin zu Portraits. Am bekanntesten sind aber wohl Ihre Motorsportbilder, speziell von der Nordschleife. Wie kamen Sie zu dieser sehr speziellen Form der Fotografie?
Da ich schon seit frühester Jugend sehr gerne fotografiere, Motorsportfan bin und in der Nähe des Nürburgrings wohne, hat sich das automatisch weiterentwickelt. Aufmerksamkeit haben meine Bilder auf Facebook von Anfang an erzeugt. Als dann der BMW Werksfahrer Jörg Müller ein Bild von mir als Titelbild verwenden wollte ging es dann so richtig los. Immer mehr Fahrer und Teams inkl. der Nürburgring GmbH haben immer öfter Bilder angefragt. Heute arbeite ich für alle großen Beteiligten im Bereich Motorsport, speziell am Nürburgring.
Haben Sie ein persönliches Traumbild vor Augen? Ein Wetterphänomen gepaart mit einem speziellen Auto an einer bestimmten Stelle zum Beispiel?
Ja, ich warte immer noch auf den perfekten Sonnenuntergang mit leichtem Nebel beim 24h Rennen.
Was macht, Ihrer Meinung nach, ein gelungenes Motorsportbild aus? Sind dies andere Elemente als in der Portrait – oder Landschaftsfotografie?
In der Motorsportfotografie ist es extrem wichtig die Geschwindigkeit und das Drama des Rennens einzufangen. Es kommt nicht so auf die ultimative Schärfe an. Wichtig ist, daß der Betrachter den Moment fühlen kann. Die Bilder die den Facebook Fans oder meinen Kunden gefallen sind oft die nicht so pefekten. Emotion ist das wichtigste bei dieser Art der Fotografie.
Was ist Ihre Motivation bei dieser Art der Fotografie? Ist es der Wille, die Bewegung und Dynamik des Sports auf ein Bild zu bannen?
Ja, wie vorhin schon geschrieben, fasziniert mich die Geschwindigkeit und die Action des Rennsports. Ich versuche immer wieder das so Authentisch wie möglich einzufangen und viele Menschen mit meinen Fotos glücklich zu machen.
Wenn man sich Ihre Fotos ansieht, möchte man am liebsten sofort zur nächsten Rennstrecke und selbst drauflosknipsen. Was gibt es denn aber für Einstiegshürden bei der Motorsportfotografie und was würden Sie dem Anfänger raten?
Die Einstiegshürden sind tatsächlich ziemlich hoch. Man kann sich nicht einfach akkreditieren und das wars. Das wollen viele. Man muss schon für ein anerkanntes Medium oder einen Hersteller fotografieren um eine Akkreditierung zu erhalten. Man kann aber an der Nordschleife auch sehr gut hinter dem Zaun fotografieren und sich dann bei einem Magazin oder Zeitung bewerben.
Mit welchen SIGMA Objektiven sind Sie an der Strecke unterwegs und warum haben Sie sich genau für diese entschieden?
Das häufigst verwendete Objektiv ist das SIGMA 70-200 F2,8 EX DG OS HSM. Dann setze ich auch oft das SIGMA 150-600mm F5-6,3 DG OS HSM | Sports ein. Ausserdem nutze ich noch das SIGMA 20mm F1,4 DG HSM | Art und das SIGMA 24-70 F2,8 DG OS HSM | Art. Für diese Objektive habe ich mich entschieden, da die Bildqualität und die Performance unglaublich gut sind.
Muss man den Sport verstehen, um mitreißende Bilder zu machen?
Man muss als Anfänger kein Experte sein um gute Bilder zu machen, aber man muss den Sport fühlen können. Ohne Begeisterung für den Sport wird man niemals richtig gut.
Wirklich abgefahren, oder angefahren, entschuldigen Sie das Wortspiel, ist Ihr Projekt mit ausgemusterten Leitplanken, die Sie von Rennstrecken überall auf der Welt importieren und mit Fotos bedrucken. Können Sie uns darüber mehr erzählen?
Das ist mein Lieblingsprojekt. Ich kaufe ausgemusterte Leitplanken von den bekanntesten Rennstrecken der Welt, lasse sie pressen und drucke dann meine Bilder darauf. Danach wird die Leitplanke auf einem Rahmen mit Klavierlack aufgebracht Die Macken der Einschläge sind im Stahl der Leitplanke alle noch vorhanden so das jede Planke ihre eigene Geschichte erzählt.
Auf welche Projekte freuen Sie sich in 2018?
Da gibt es einiges. Ich freue mich sehr auf die DTM, das ADAC GT Masters, die Blancpain Endurance Serie, noch 8 VLN Rennen und auf viele Ruhige Stunden an der Nordschleife ohne Autos wo ich in Ruhe die Rennstrecke ohne Action fotografiere.
Vielen Dank für Ihre Zeit, Herr Pohling!