Eleganz in 1/100.000s – Ballettfotografie mit Sascha Hüttenhain
Die Tanz- und Ballettfotografie begeistert mich schon seit Langem. Ich finde es immer wieder beeindruckend und inspirierend, welche Eleganz und Ästhetik Tänzerinnen und Tänzer aus diesem Bereich ausstrahlen und darstellen können. Umso motivierter war ich beim Projekt mit Valeria, die ich in meinem Studio fotografierte.
Vor dem Shooting trafen wir uns zum Vorgespräch und stimmten den Ablauf und die Outfits ab, die wir einsetzen wollten. Für mich ist eine gute Vorplanung wichtig, um Details vorab zu besprechen und den Tag der Aufnahmen geordneter ablaufen zu lassen. In diesem Gespräch beantworten sich oftmals auch Fragen, die beim Shooting aufkommen, aber dann fehlt die Zeit, um nochmal reagieren zu können. Ausserdem wissen beide Seiten besser, was auf sie zukommt und man arbeitet produktiver. Dies ist zumindest mein Empfinden.
Unter anderem war natürlich das Make-up und ihr Hairstyling ein Thema. Da wir klassische Ballettaufnahmen machen wollten, kam für uns nur ein Look mit streng nach hinten gehaltenen Haaren in Frage, die die Zeitlosigkeit noch weiter unterstreichen sollen.
Da wir unter anderem schnelle Bewegungen fotografieren und festhalten wollten, war es wichtig, eine Blitzanlage mit dabei zu haben, die mit kurzen Abbrennzeiten arbeitet und somit messerscharf einfrieren kann. Hier war der neue Hensel Cito genau der richtige, womit kürzeste Zeiten von bis zu 1/100.000s möglich sind.
Das Shooting startete Valeria zum Warmwerden erstmal mit einigen statischen Posen. Nach und nach steigerten wir den Anspruch der Bewegungen und Abläufe. Viele Szenen wiederholten wir, da es oftmals auf wenige Bruchteile einer Sekunde ankommt, ob eine Pose gut oder weniger ansprechend aussieht. In der Ballettfotografie liegen nur wenige Bruchteile einer Sekunde zwischen einem brauchbaren und nicht brauchbaren Foto. Aber mit ein wenig Übung und Bezug zum Thema kann man mit ein wenig Übung die Highlights einer Pose oder eines Sprungs erahnen und festhalten.
Sehr oft arbeite ich mit Festbrennweiten von 24 bis 85mm, aber diesmal griff ich objektivtechnisch zum neuen SIGMA 24-70mm F2,8 DG OS HSM | Art. Damit konnte ich sehr flexibel und schnell auf veränderte Situationen reagieren, was speziell bei der Tanzfotografie ein großer Vorteil sein kann. Es war ein wenig ungewohnt, mal wieder mit einem Zoom zu arbeiten, da man seine Postition am Set nicht so permanant verändern muss, wie bei einer Festbrennweite. Auch rein haptisch fügt sich das 24-70 wunderbar in die bereits seit einiger Zeit mich begleitenden Art Optiken mit ein.
Laut Aussage meines Models ist ein Fotoshooting wesentlich anstrengender, als das tägliche Training oder eine Vorführung. Die ständige Körperspannung, das Stehen auf Spitze und die vielen Wiederholungen der Posen verlangte ihr alles ab, sodass wir zwischendrin die ein oder andere Pause einlegten. Das kam mir auch ganz gelegen, sodass ich einen intensiven Blick auf das entstandene Bildmaterial werfen konnte, dass ich direkt in den Rechner vor Ort fotografierte.
Der Check am Bildschirm sah gut aus, hier ging es mir u.a. um die Detailzeichnung und Schärfe, die ich von den Festbrennweiten aus der Art-Serie gewohnt war. Das neue Zoom stand diesen aber in nichts nach und so konnte ich getrost und beruhigt in den nächsten Teil der Aufnahmen gehen.