Mandelblüte in Kalifornien © Sylwia Gervais

Unterwegs auf den Mandelplantagen im sonnigen Kalifornien

Wenn einer eine Reise tut, dann kann er was erleben…und natürlich etwas erzählen…

Als ich vor einigen Wochen von almonds.de zu meiner ersten „grünen Pressereise“ auf die Mandelplantagen in Kalifornien eingeladen wurde, habe ich mich riesig gefreut. Die Bloom Tour des Almond Board of California unter dem Motto “Snack die Sonne Kaliforniens” fand auf wunderschön blühenden Mandelplantagen in der Nähe von San Francisco statt, und bot mir unvergessliche Einblicke hinter die Kulissen des Mandelanbaus – voll mein Ding also 🙂

Mandelblüte in Kalifornien © Sylwia Gervais

Voller Vorfreude auf die Eindrücke die mich erwarten werden, packte ich also meine Fototasche. Die richtige Auswahl des Equipments musste gut überlegt sein, denn ich wollte optimal und naturgetreu einfangen, wie traumhaft schön die Mandelbäume in der Blütezeit sind. Auf Reisen nehme ich normalerweise mein Tele-Zoom-Objektiv SIGMA 70-200mm F2,8 EX DG OS HSM mit, dieses Mal wollte ich jedoch ein bisschen leichter unterwegs sein. 

Ich wollte auf jeden Fall eine “Alround”-Linse, eine Makro Linse und eine Weitwinkel Linse dabei haben, und deshalb habe ich mich für diese 3 entschieden:

Das Standard-Zoom-Objektiv SIGMA 24-105mm F4 DG OS HSM | Art eine recht leichte, universelle Linse mit hoher Bildqualität. Für mich persönlich perfekt auf Reisen und in Situationen, in den ich nicht allzu viel Zeit habe, zwischen verschiedenen Objektiven zu wechseln.

Das SIGMA 35mm F1,4 DG HSM | Art ich hatte den großen Traum, die Mandelplantagen von einer Erhöhung aus fotografieren zu können und Aufnahmen zu machen, auf denen man weit und breit nur die blühende Bäume sieht. Dafür habe ich u.a., die Weitwinkel Linse eingepackt. Leider hat sich diese Möglichkeit nicht ergeben, aber ich konnte sie wunderbar für Landscape-Fotos auf den Wiesenpfaden zwischen den Bäumen einsetzen. Die feste Brennweite überzeugt mit sehr guter Bildqualität und einem traumhaften Bokeh.

Tele-Makro-Objektiv SIGMA MAKRO 105mm F2,8 EX DG OS HSM  – seit über 1 Jahr meine Lieblings Makrolinse, die ich meistens bei Food Fotografie einsetze. Sie ist leicht und liegt sehr gut in der Hand, ihre Bildqualität ist hervorragend. Diese Linse habe ich für alle Blüten- und Bienennahaufnahmen verwendet und musste den Bienen nicht allzu nah kommen und ihr friedliches Arbeiten stören.

Kurz zusammengefasst, ging es bei dieser traumhaften Tour um folgende Themen: 

1. Interview mit Farmern: Mandeln nachhaltig anbauen, Mandelplantagen und alles was dazu gehört

Auf der Farm von David Phippen, einem sehr sympathischen Mandelbauer in dritter Generation, haben wir bei einem Picknick unter den blühenden Mandelbäumen folgendes gelernt: Eine Mandelplantage lebt durchschnittlich 25 bis 30 Jahre, über die erste kleine Ernte erfreut man sich bereits nach 3 Jahren. Im Alter von 12 Jahren ist ein Mandelbaum “erwachsen” und am produktivsten, vorausgesetzt die Wetter-, Erd- und Bewässerungsbedingungen stimmen, die Blüte wird von freundlichen Bienen bestäubt und keine bösen Schädlinge lassen sich auf dem Baum nieder. Höchst interessant fand ich den Fakt, dass ein Mandelbaum mit einer Grafting Methode (Veredelung) angebaut wird, das heißt er bekommt starke, stabile Wurzeln einer Pfirsichpflanze, da seine Wurzeln zu flach und zu schwach sind die vielen Früchte zu tragen.  Außerdem hat uns David den Lebenszyklus einer Mandel erklärt: von der Blütezeit und Befruchtung über Reifezeit und Hüllenspaltung bis zu Ernte und Keimruhe.

 

2. Umweltforschung, Ernährungsforschung, nachhaltige Landwirtschaft und der Weg zu Zero Waste

Das Almond Board of California investierte im vergangenen Jahr 4,8 Mio US-Dollar in 64 neue Forschungsprojekte in Bereichen wie Produktions- und Umweltfragen und damit in die Weiterentwicklung optimaler Verfahrensweisen auf jeder Plantage. Für Wasser oder CO2-Fußabdruck, aber auch Einfluss der Mandel auf unsere Gesundheit werden zahlreiche unabhängige Studien durchgeführt.

3. Der Wasserhaushalt auf den Plantagen

Das Bewässerungsmanagement ist für das Almond Board of California von zentraler Bedeutung. Wir haben uns Mikrobewässerungssysteme angeschaut, die die Bewässerung intelligent steuern und gelernt, dass die Bauern ihre Bäume, Laub, Erde, Niederschläge, Wetter etc.  beobachten und so entscheiden wann die Plantagen bewässert werden müssen (Bewässern nach Bedarf nicht nach einem festen Zeitplan). Das Wasser wird unmittelbar in den Wurzelbereich geleitet um so Wasserverlust zu vermeiden. 

Mandelblüte in Kalifornien © Sylwia Gervais

4. Die Rolle der Bienen und die Symbiose zwischen Mandelbauern, Imkern und der Natur

Ein weiteres spannendes Interview durfte ich mit Herrn Orin Johnson führen, einem Imker in zweiter Generation, der 30-jährige Erfahrung in Bienenzucht hat. Als wir einen kleinen Spaziergang zu seinen Bienenvölkern gemacht haben, hat er mir erzählt wie wichtig es ist, dass es seinen Bienen gut geht.
Auf den Mandelplantagen bekommen sie genug zu essen, dürfen den Honig behalten und helfen gleichzeitig dem Mandelbauer David die Mandelblüte zu bestäuben. David wiederum ist für die Bienengäste sehr dankbar, denn ohne sie würde seine Plantage nicht existieren. Er behandelt sie mit höchstem Respekt und Vorsicht. Auf seinen Mandelplantagen, so erzählte mir David, gibt es Prozesse für Pest Control – Schädlingsbekämpfungspraktiken – die sicherstellen, dass in erster Linie natürliche Wege gefunden werden, um Schädlinge zu bekämpfen.

Mandelblüte in Kalifornien © Sylwia Gervais

5. Wiederverwertung der Biomasse

Alles in allem hatte ich eine wunderbare, unvergessliche Zeit und es sind tolle Aufnahmen entstanden. Ich habe eine Menge gelernt, interessante Menschen getroffen und meine Leidenschaft für “grüne” Reportagen gelebt. Die Entscheidung, genau diese 3 Linsen mitzunehmen, war absolut die Richtige und auf die nächste Reise kommen sie definitiv wieder mit.

Schöne Grüße, eure Syl

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