Farbenlehre – Farbkontraste in der Fotografie
Die Wirkung von Farben ist ein genauso großer Bestandteil der Fotografie wie andere Gestaltungsmittel. In dem Beitrag „Wie kann ich meine Urlaubsfotos aufwerten?“ bin ich bereits auf die klassischen Gestaltungsmittel, die man beim Fotografieren anwenden kann, eingegangen. Dabei habe ich mich eher darauf konzentriert hervorzuheben, wie die Perspektive und die Wahl des Bildausschnittes das Bild beeinflusst. In den zwei folgenden Beiträgen bin ich darauf eingegangen, wie die Wahl der Blende und der Verschlusszeit die Bildsprache beeinflusst.
Die Farbenlehre ist ein wichtiger Bestandteil der Kunst, deswegen möchte ich in diesem Beitrag ein wenig auf die Farbenlehre eingehen und euch ein paar klassische Farbkontraste aufzählen. Natürlich sind die Möglichkeiten in der heutigen Zeit beinahe unbegrenzt, da wir durch die Bildbearbeitung die Möglichkeit haben, stark in die Farben einzugreifen. Gerade deswegen ist es sehr hilfreich zu verstehen, wie Farben wirken, um sie besser einsetzen zu können.
Farben sind wichtige Gestaltungsmittel, da Farben uns helfen die Aufmerksamkeit auf die Bilder oder einzelne Elemente im Bild zu ziehen, sie erzeugen eine Stimmung und können dadurch Emotionen wecken. Bei der Vielzahl an Farben die uns heutzutage umgeben, fällt es besonders schwer Bilder trotzdem ansprechend zu gestalten.
Die Aufnahmen, die ich heute für den Blogbeitrag verwende, dienen ausschließlich dazu Farbbeispiele auf zu zählen und dabei beziehe ich mich auf Farbkontraste, die in der Fotografie am ehesten zum Einsatz kommen können. Tendenziell ist die Farbenlehre ein deutlich umfangreicheres Thema, mit dem man sich auch gerne intensiver beschäftigen darf.
Hell-Dunkel-Kontrast
Bei dem Hell-Dunkel-Kontrast kommen eher die „unbunten Farben“ wie Schwarz und Weiß zum Einsatz. Natürlich geht es auch mit zwei Farben die unterschiedliche Farbhelligkeiten aufweisen. Aber der Effekt ist dabei nicht ganz so stark. Grundsätzlich ist der Hell-Dunkel Kontrast Vorteilhaft um Plastizität und Dreidimensionalität hervorzurufen und dafür gilt:
- Helle Farben stechen in den Vordergrund
- Dunkle Farben treten in den Hintergrund
Hat man ein Bild, welches nur aus gleich hellen Farben besteht, so sind alle Formen auf gleicher Ebene, also ist kein Kontrast vorhanden. Ähnlich wie in meiner „Weiß in Weiß“ Serie.
Kalt-Warm-Kontrast
Der Kalt-Warm-Kontrast wird, teils unbewusst, sehr häufig in der Fotografe angewandt. Es handelt sich dabei um einen ausgewogenen Mix aus warmen (also Rot, Orange, Gelb) und kalten Farben (Blau, Lila, Grün).
- Warme Farben sind dominant und treten mehr in den Vordergrund
- Kühle Farben wirken zurückhaltend und verblassen eher im Hintergrund
Komplementärkontrast
Für den Komplementärkontrast muss man mit zwei komplementären Farben arbeiten. Komplementäre Farben sind die, die miteinander gemischt ein neutrales Grau ergeben. Das sind die Farben, die sich im Farbkreis gegenüberstehen, z.B. Rot und Grün oder Gelb und Lila. Bei dem Komplementärkontrast ist es so, dass sich die Leuchtkraft der zwei Farben gegenseitig verstärken und dies stellt im Auge des Betrachters ein ausgewogenes Verhältnis her. Dies kann in der Natur auch häufiger vorkommen, z.B. eine Rote Mohnblume auf einer grünen Wiese.
Je weniger Farbkontraste man anwendet, desto ruhiger und harmonischer kann das Foto wirken. Je stärker ein Farbkontrast im Bild ist, desto mehr Aufmerksamkeit gewinnt es. Letztendlich hängt es auch viel mit dem zu fotografierenden Motiv und der Aussage, die ich mit dem Motiv treffen möchte zusammen, wie ich die Farben des Motivs einsetze.
Die gelernte Fotografin Antonia arbeitet im Marketing Team der SIGMA (Deutschland) GmbH und unterstützt zusätzlich mit ihrem fotografischen Fachwissen und neuen, inspirierenden Ideen. Nach 10 Jahren als Studioleitung und Fotografin in einem Portraitstudio setzt sie heute gerne aufwändige Projekte verschiedener Stilrichtungen um und fotografiert am liebsten Portraits, Familienaufnahmen und Hochzeiten in der Natur.
Alle Bilder dieses Beitrags in der Übersicht
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