Hütte im Schnee © Alina Schessler

4 Tipps gegen den Winterblues und für mehr Inspiration

Das Leben als kreativer Mensch: Manchmal gibt es Nächte da kann man vor lauter Ideen nicht einschlafen und mal hast du wochenlang keine Inspiration und bist total unmotiviert. Gerade im Winter verfällt man leicht in eine kleine Winterdepression, wenn vielleicht die Auftragslage schwächer ist als im Sommer. Oft verfolge ich dann Kollegen, bewundere ihre Arbeit und frage mich ein wenig neidisch: ‚Warum bin ich noch nicht an dem Punkt an dem die Anderen sind? Werde ich je auch so gut sein‘?

Vor lauter Negativität vergisst man dabei dann manchmal, dass die Anderen vielleicht schon älter sind und einfach ein paar Jahre mehr Erfahrung haben.

See © Alina Schessler

Um dem Ganzen jetzt mal eine positive Wendung zu geben. Diese Gedanken können einen unglaublich anspornen – vorausgesetzt man weiß sie richtig umzuwandeln und für die Motivation zu nutzen.

Zuerst einmal sollte man sich darüber im Klaren sein, dass es völlig normal ist auch mal in einem kreativen Tief zu stecken. Bei keinem läuft es immer Rund, nur bekommen wir auf Social Media und Co natürlich nur die guten Seiten präsentiert. Was man gern zeigt sind die eigenen Erfolge – aber wie viele Chancen auf coole Projekte bei mir erfolglos waren, weiß keiner von euch. Also lasst uns anfangen wieder positiv zu denken. 

Zum Thema Auftragsflaute: Zeit für freie Arbeiten. Das machen worauf du Lust hast, ohne auf die Vorstellungen von Kunden angewiesen zu sein. Also mal überlegen was man schon immer ausprobieren wollte und Moodboards erstellen. Dabei ist es auch überhaupt nicht verwerflich sich an Arbeiten von anderen Fotografen zu orientieren. Du sammelst Ideen und Inspiration von ganz vielen Künstlern und kreierst daraus dein eigenes Ding. Das ist völlig normal und das macht jeder so. Hierbei oute ich mich als Pinterest Junkie. Wenn du einmal angefangen hast zu scrollen kannst du nicht mehr aufhören, aber ich schwöre dir: danach hast 15 neue Ideen zu deinem Thema – und mindestens 200 zu 10 verschiedenen anderen Themen. 😀

Der wohl bekannteste, aber dennoch effektivste Ratschlag gegen das kreative Tief ist Veränderung. Für mich wirkt es Wunder, wenn ich zum Beispiel einfach nur meinen Schreibtisch aufräume oder ihn an einen anderen Platz stelle. Sehr oft setze ich mich auch in ein Café oder die Bibliothek um zu arbeiten. Es ist wichtig zwischendurch einfach mal raus zu kommen. Sehr gut sind hierbei auch kleine Spaziergänge zwischendurch, bei denen man bewusst das Handy zu Hause lässt. Je nachdem wie groß die Krise ist in der du dich befindest, kann man den Spaziergang auch ausweiten zu einer kleinen Reise: Schlendern am Meer oder in den Bergen ist nämlich umso besser.

Brücke © Alina Schessler

Den nächsten Tipp können wahrscheinlich gerade Frauen gut nachvollziehen. Ich nenne es die Shopping Motivation. Nicht umsonst sagt man beim Shoppen werden Glückshormone ausgeschüttet. So geht es mir wenn ich neues Equipment kaufe. Wenn man es genau betrachtet, war der Kauf einer neuen Spiegelreflex Kamera sogar der Startschuss für meine Fotografie. Wie immer, wenn man etwas Neues hat war auch ich total euphorisch, wollte alles ausprobieren und bin so erst zum regelmäßigen Fotografieren gekommen. Irgendwann lässt dieser Eifer dann auch wieder nach, aber dann kaufe ich mir mal wieder ein neues Objektiv oder anderes Zubehör. Herzlich Willkommen in der Abhängigkeit. Das hier ist diese Sucht, von der alle sprechen.

Als letzter Punkt: Es ist tatsächlich gut sich ein paar Ziele zu setzen, dabei will ich auch gar nicht wie ein schlechter Lifecoach klingen, aber am Anfang des Jahres setze ich mich gerne hin, reflektiere über das letzte Jahr; was war gut, was nicht so gut und überlege, was ich mir für das nächste Jahr vornehmen möchte. Die Ziele dürfen meiner Meinung nach auch gerne etwas hoch gepokert sein, denn das treibt an. Wichtig finde ich aber sie einfach mal auszuformulieren und aufzuschreiben. Am besten hängt man den Zettel dann irgendwo hin, wo man immer mal wieder drauf schauen kann. 

Zusammenfassend muss man sagen, dass natürlich jeder Mensch anders mit seiner Kreativität umgeht, daher kann man die Tipps nicht pauschalisieren. Jeder muss seinen eigenen Weg finden, dabei ist nur die Geduld wichtig, denn oft braucht es einfach ein paar schlechte Anläufe bis man dann den Volltreffer landet.

 
Alina Schessler
Peoplefotografin

Alina ist freiberufliche Fotografin und bevorzugt minimales Equipment, natürliches Licht, echte Momente und zurückhaltende Nachbearbeitung. Sie liebt es, die Menschen vor der Kamera kennen zu lernen, gemeinsam schlechte Witze zu erzählen, ein Teil der Szenerie zu werden. - So erzeugt Alina ihren natürlichen, authentischen Stil. 

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