#DesisChallenge © Désirée Gehringer

#DesisChallenge – Mein Weg aus dem „Kreativ-Tief“

Vor rund einem Jahr wurde das Projekt „Désis Challenge“ ins Leben gerufen. Was anfangs noch ein Scherz war, entwickelte sich zu einer Community mit fast 3.000 fotobegeisterten Menschen.

Im November letzten Jahres befand ich mich (wie so ziemlich immer im Winter) in einem sogenannten „Kreativ-Tief“. Als ich meine Sorgen mit meiner Community teilte, gab es eine Person, die mich auf den Arm nehmen wollte und folgenden Kommentar hinterließ:

„Nicht denken. Einfach machen. Und wenn du ein Model in eine Pfütze legst, auch egal. Hauptsache keine Blumen! Wobei: Wenn du ein Model in eine Pfütze irgendwo auf der Straße legst, Blumen einbaust und es dann schön bearbeitest und das Bild dann auch noch gut ankommt, dann darfst du dich offiziell Künstlerin nennen.“

Meine Antwort auf diesen Kommentar lautete: „Challenge accepted!“ 

#desischallenge © Désirée Gehringer

Dieser Person war nicht bewusst, dass sie mir genau den Ansporn gab, den ich brauchte. Ich brauchte eine Herausforderung!
Da ich mir zu diesem Zeitpunkt schon eine große Community mit fast 18.000 Followern aufgebaut hatte, fiel es mir nicht schwer, ein Model zu finden, das diesen Spaß mitmachen würde. Die liebe Diana Strazd machte den Anfang, traute sich und legte sich für mich nackt in eine Pfütze.Es war November und es war sehr kalt. Meine Sorge war natürlich, dass Diana krank wird, also füllte ich die Pfütze sicherheitshalber mit etwas heißem Wasser auf. Sie war tapfer und verzog keine Sekunde die Miene. Zu Hause angekommen, konnte ich es kaum abwarten, das Bild mit der dazugehörigen Geschichte zu teilen.

Ich wollte Spekulationen ausschließen, deswegen machte ich ein Making-Of von dem Setup und postete eine Collage von dem Ergebnis. Die Collage ging nicht nur auf meiner Seite, sondern auch in sämtlichen Fotogruppen durch die Decke. Ich war sprachlos. Mit so einer Resonanz hatte ich nicht gerechnet. 

#desischallenge © Désirée Gehringer

Mit der ersten „Challenge“ kam die Idee auf, meine Community mit einzubeziehen und die Kreativität in der Fotobranche wieder etwas aufleben zu lassen. Nachdem ich die Gruppe gründete und auf meiner Seite Werbung dafür machte, kamen Tag für Tag immer mehr Menschen dazu.Mich erreichten zahlreiche Nachrichten mit Danksagungen, dass ich diverse Personen motiviere, wieder kreativ zu werden. GEMEINSAM kreativ werden – so lautet die Devise.

Bis auf zwei Regeln, die erst im Laufe der Challenge dazu kamen, gibt es keine. Damit möchte ich vermeiden, dass die Teilnehmer in ihrer Kreativität ausgebremst werden. Die Gegenstände dürfen nicht als Bokeh oder Hintergrund verwendet werden und beide Gegenstände müssen im Bild eingebaut, aber nicht klar erkennbar sein.

#desischallenge © Désirée Gehringer

Challenges mit Gegenständen wie Klopapier und Glas, Mülltonne und Federn, Kerzen und Geschenkband, Pfütze und Blume und viele mehr wurden erfolgreich und kreativ umgesetzt. Ich war teilweise wirklich erstaunt, auf welche Ideen meine Community kam.Ich war erstaunt, aber auch glücklich. Denn das Projekt, dass anfangs nur als Scherz gedacht war, machte eine große Welle und war plötzlich in aller Munde.

In der Endphase meines Studiums fehlte mir leider die Zeit, um mich weiterhin um das Projekt zu kümmern, weshalb die Gruppe für einige Wochen einschlief. In dieser Zeit entwickelte sich auch die Reichweite auf Facebook zurück. Die Ersten fragten schon traurig nach, ob keine weiteren Challenges stattfinden würden und somit kam in mir ein Gefühl der Traurigkeit auf. 

#desischallenge © Désirée Gehringer

Natürlich wollte ich dieses Projekt nicht beenden und setzte die Challenges direkt nach meiner Diplomprüfung fort. Die aktuellen Challengegegenstände sind Spiegel und die Farbe rot. Gepostet wird am 19.11. um 20.00 Uhr unter dem Hashtag #DesisChallenge und #DesisChallengeSpiegelRot auf Facebook.Ich freue mich über weiteren kreativen Zuwachs und hoffe, dass ich einige dazu motivieren konnte, mit unscheinbaren Alltagsgegenständen kreativ zu werden.

 
Désirée Gehringer
Paar- und Portraitfotografin

„Collect moments, not things!“ ist schon seit vielen Jahren ihr Lebensmotto. Die Paar- und Portraitfotografin liebt echte Emotionen und Authentizität, deswegen hat sie 2013 ihr Hobby zum Beruf gemacht und sich schon kurze Zeit danach auf die Hochzeitsfotografie spezialisiert.

Portfolio | Website | Facebook | Instagram

Alle Bilder dieses Beitrags in der Übersicht