Low-Light Fotografie – Stimmungsvolle Aufnahmen mit lichtstarken Festbrennweiten
In der Low-Light Fotografie, also beim Fotografieren in lichtarmen Situationen, wird dem Fotografen und der Kamera teilweise sehr viel abverlangt. Denn auch wenn man bei der geringen Lichtsituation die stimmungsvollsten Aufnahmen erhalten kann, muss man sich dieser technischen Herausforderung auch immer bewusst sein.
Die Problematik liegt darin, ansprechende Aufnahmen möglichst ohne qualitative Einbußen, z.B. durch Rauschen oder ausfressende (überbelichtete) Lichter zu erhalten. Dank der heutigen Technik ist das Arbeiten mit hohen ISO Werten kein großes Problem mehr. Je nach Lichtsituation kann der Fotograf aber trotzdem in die Bredouille kommen einen ISO Wert wählen zu müssen, der ein starkes Rauschen im Bild produziert. Das Ergebnis sieht dann staubig bzw. körnig aus. In diesem Fall empfiehlt es sich in der Bildbearbeitung noch einige Einstellung vorzunehmen, gegebenenfalls lässt sich das Bildrauschen dadurch etwas reduzieren und Details können herausgearbeitet werden. Zusätzlich kann es in sehr dunklen Situation zu Schwierigkeiten beim Fokussieren kommen. Gleichzeitig ist es auch wichtig eine Belichtung zu wählen, durch die möglichst wenig Lichter überbelichten, in den Schwärzen noch etwas Zeichnung ist und Mitteltöne im Bild auch noch zu finden sind.
Dies alles kann den Fotografen beim Fotografieren zur Genüge beschäftigen, dennoch muss er auch eine Möglichkeit finden das vorhandene Licht zur Gestaltung seines Motives zu nutzen.
Als gelernte Portraitfotografin kenne ich Low-Light Situationen eher aus kirchlichen Trauungen. Die meisten Kirchen, in denen ich bisher fotografieren durfte, waren in der Regel immer zu dunkel. Dadurch, dass aber die Braut und der Bräutigam scharf sein müssen, ist das Arbeiten mit offener Blende z.B. F1,4 nicht empfehlenswert. Genauso wenig sind lange Verschlusszeiten angebracht, da keine Bewegungsunschärfe zu sehen sein sollte.
Da bleibt nichts anderes übrig, als die ISO Werte hoch zu schrauben.
In dieser Serie habe ich bewusst eine Low-Light Location gewählt, das NOIRstudio. Dadurch, dass es sich um eine kreative Portraitserie handelt, hatte ich die Möglichkeit mein Modell immer passend zu positionieren und fand es, je nach Position, auch künstlerisch ansprechend, wenn nicht zwingend Licht in das Auge des Modells fällt. Gleichzeitig wollte ich diese einmalige Lichtsituation dazu nutzen, sowohl sinnliche Motive als auch Motive mit einer härteren Aussagekraft zu gestalten. Dafür habe ich für die komplette Serie das SIGMA 35mm F1,4 DG HSM | Art bei F1,8 genutzt.