Verschlusszeit © Antonia Moers

Die Verschlusszeit

Die Verschlusszeit, oder auch die Belichtungszeit genannt, ist neben der Blende und der ISO ein wichtiger Bestandteil zur Steuerung der Belichtung und hat einen wichtigen Einfluss auf die Wirkung von Fotografien. Wie man mit der Blende gestalten kann, habe ich euch bereits im vorhergehenden Beitrag erklärt. Nun möchte ich auf die Verschlusszeit eingehen.

Aber was ist die Verschlusszeit und was bewirkt sie? Während die Blende die Menge des Lichts regelt, das zum Bildsensor gelangt, bestimmt die Verschluss- bzw. Belichtungszeit, wie lange der Sensor dem Licht ausgesetzt ist. Somit ist für ein korrekt belichtetes Bild ein perfektes Zusammenspiel beider Techniken notwendig.

Zuallererst sollte man sich bewusst werden, welche Bildwirkung eine kurze und eine lange Belichtungszeit hat, um dann besser entscheiden zu können, mit welcher Verschlusszeit man arbeiten möchte. Wenn man zum Beispiel ein Wasserspiel ablichten möchte, sollte man sich überlegen, ob dieses „eingefroren“ aussehen soll, sprich jeder einzelne Tropfen wird scharf in einem kurzen Bewegungsmoment festgehalten. Oder ob man eine Bewegungsspur sehen soll, dann sieht das im Falle eines Wasserspiels eher verwischt und künstlerisch aus.

In der folgenden Belichtungsreihe kann man am besten nachvollziehen, wie sich einzelne Belichtungszeiten auf die Bildwirkung auswirken. Im besonderen bei der Belichtungszeit von 1/50 Sek. erkennt man, das diese Verschlusszeit nicht die geeignetes Zeit für diese Motiv ist, da das Wasser weder Scharf noch künstlerisch verschwommen dargestellt wird, sondern eher verwackelt. Dabei ist das Bild nicht verwackelt, sonst würde der Brunnen auch durch eine verwackelte Unschärfe dargestellt werden. Erst ab einer Verschlusszeit von 1/20 Sek. beginnt das Wasser langsam künstlerischer auszusehen. 

Also spielt die richtige Wahl der Verschlusszeit eine entscheidende Rolle, wenn ein bewegtes Motiv fotografiert wird, wie z.B. im sportlichen Bereich, bei Motiven mit Wasser oder bei Nachtaufnahmen. Da jedes Motiv eine unterschiedliche Geschwindigkeit haben kann, ist es sehr wichtig jedes mal aufs Neue die richtige Verschlusszeit zu ermitteln. Mit einer Belichtungsreihe, wie ich sie oben erstellt habe, gelingt dies am ehesten. Aber Achtung! Bei langen Verschlusszeiten besteht eine Verwacklungsgefahr, sodass eine Bewegungsunschärfe im Bild entsteht.

Um eine Verwacklungsgefahr zu umgehen, empfiehlt es sich, bei den Aufnahmen mit einem Stativ zu arbeiten. Zusätzlich sollte man zum Auslösen entweder einen Fernauslöser oder den eingebauten Selbstauslöser verwenden. Denn selbst wenn man die Hand ruhig an der Kamera behält, reicht der eigene Puls bereits aus, um das Bild zu verwackeln. Also bitte den Fernauslöser verwenden, die Hände vom Stativ nehmen und auch darauf achten, dass der eigene Kameragurt bei starkem Wind nicht gegen das Stativ schlägt.

Wenn ich die richtige Verschlusszeit für mein Motiv gefunden habe, muss ich die Blendeneinstellung so anpassen, dass mein Bild korrekt belichtet ist. In der Regel bedeutet dass:

  • Bei einer kurzen Belichtungszeit, kommt wenig Licht am Sensor an, also benötig man eine große Blendenöffnung (kleiner Blendenwert), damit das Bild nicht unterbelichtet wird.
  • Bei einer langem Belichtungszeit, kommt viel Licht am Sensor an, also benötigt man eine kleinere Blendenöffnung (großer Blendenwert), damit das Bild nicht überbelichtet wird.
  • Bei Nachtaufnahmen ist die Lichtsituation so gering, dass man unter Umständen nicht nur mit einer sehr langen Belichtungszeit von mehreren Sekunden arbeiten muss, sondern auch mit einer größeren Blendenöffnung. 

Sollte man Motive fotografieren, wo die Belichtungszeit keine größere Rolle spielt, wie z.B. bei Portraits oder unbewegten Motiven, kann ich eher dazu raten mit den Gestaltungsmitteln der Blende zu arbeiten und die Verschlusszeit anzupassen.

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