Die Müritzregion – Artenreiche Tierwelt und wunderschöne Landschaften
Hallo zusammen,
das Reisen ist neben der Fotografie meine größte Leidenschaft und so versuche ich so oft es geht neue Orte zu entdecken. In meinen bisherigen Blogbeiträgen konnte ich schon so einige schöne Ecken präsentieren ( z.B. Afrika, Kanada, Schottland oder Amrum – um nur ein paar zu nennen). Doch heute möchte ich eine Gegend vorstellen, die mir ganz besonders am Herzen liegt, meine Heimat die Müritzregion. Die Region gehört zum größten Landkreis Deutschlands, der Mecklenburgische Seenplatte.
Vor vielen Jahren erging es mir wie vielen Anderen und ich konnte es gar nicht abwarten von zu Hause auszuziehen und in die große Stadt Hamburg zu ziehen. Nun ja, die Jahre vergehen und auch wenn Hamburg nach wie vor eine wunderschöne grüne Stadt ist, weiß ich mittlerweile meine Heimatstadt Röbel/Müritz sehr zu schätzen und besuche sie so oft es geht. Dabei versuche ich es vor allem, sie fotografisch neu zu entdecken. Mit dabei habe ich dann das SIGMA 12-24mm F4 DG HSM | Art für die Landschaftsfotografie und das SIGMA 500mm F4 DG OS HSM | Sports, welches sich hervorragend für die Tierfotografie eignet.
Während das Leben in der Großstadt pulsiert, geht es an der Müritz eher etwas gemütlicher zu. Das liegt vor allem an der geringen Bevölkerungsdichte von nur 48 Einwohnern pro km². Weite Teile sind mit Wald bedeckt, doch das Land der 1000 Seen hat vor allem eines zu bieten: Wasser. Im Sommer kann man getrost jeden Tag in einem anderen See baden gehen und oft hat man die Badestelle dann auch für sich alleine. Es gibt also keinen Grund in überfüllte Schwimmbäder zu gehen.
Ein Großteil der Seen sind durch natürliche oder künstliche Kanäle verbunden. Man kann sich für eine Woche ein Hausboot mieten, oder mit dem Kanu die Seenlandschaft erkunden. Überall stehen kleine Bootshäuschen, die sich wunderbar als Fotomotiv eignen.
Gerade im Sommer fällt das frühe Aufstehen zwar besonders schwer, aber es lohnt sich, wenn man morgens am See steht und das beste Licht für sich alleine hat. Die Wolken werden wunderbar angestrahlt und im besten Fall wabert auch noch etwas Nebel über den See.
Wenn die Sonne dann schon ein wenig höher steht, kann man noch einen kleinen Spaziergang durch die verschlafene Orte machen und entdeckt dabei die eine oder andere alte Scheune.
Wenn es sich anbietet, versuche ich gerne mal die Sonne als Stern erscheinen zu lassen. Dafür benutze ich dann Blende 16-22 und platziere die Sonne möglichst so, dass sie nur gerade so zu sehen ist. Wenn sie zum Beispiel teilweise von einem Ast oder dem Dach eines Bootshauses verdeckt wird, entfaltet sich der Sonnenstern am besten.
Und auch wenn das gute Wetter mal Pause macht und eines der Sommergewitter durchzieht, sollte man die Kamera nicht allzu weit weglegen. Gerade dann ergeben sich fantastische Wolkenformationen am Himmel.
Eines der Highlights zu Hause ist der Müritz-Nationalpark, der sich östlich der Müritz befindet. Hier gibt es kilometerlange Wege quer durch die unberührte Natur, die man z.B. mit dem Fahrrad erkunden kann. In dem ganzen Gebiet hat man sehr, sehr gute Chancen Fisch- oder Seeadler zu sehen und im Nationalpark-Service in Federow kann man sogar Fischadler über eine Webcam beim Brüten beobachten. Aber auch andere Greifvögel, wie den Schwarzmilan oder Rotmilan, kann man bei der Jagd entdecken.
Eines Morgens habe ich drei kleine Schwalben auf einem Pfahl entdeckt und habe mich zunächst gewundert, warum die Kleinen denn da sitzen und Löcher in die Luft gucken. Nach einer Weile war aber klar, dass sie Hunger hatten und darauf warteten, dass die Eltern wieder etwas zu Fressen vorbei bringen.
Schwalben zu fotografieren ist unter normalen Umständen extrem schwer, da sie schnell und wendig sind und man sie eigentlich nie in den Sucher bekommt. Hier war die Sache etwas einfacher, da die Altvögel in regelmäßigen Abständen immer zu den Jungvögeln flogen. Ich stelle also meine Kamera samt dem SIGMA 500mm F4 DG OS HSM | Sports auf mein Stativ, richtete alles aus und benutze einen Funkfernauslöser, um eine Reihenaufnahme zu machen, wenn einer der Altvögel angeflogen kam.
Die Fütterung dauerte immer weniger als eine Sekunde, daher waren bei jeder Serie immer nur ein paar Fotos dabei, auf denen alle Vögel auch zu sehen war. Wenn man sich etwas mehr Zeit nimmt, dann kann so am Ende doch ein zufriedenstellendes Foto herauskommen.
Im Herbst kann man ebenfalls direkt im Nationalpark geführte Touren mitmachen, um den beeindruckenden Kranichzug zu erleben. Man geht dann mit einem Ranger zu einem der Schlafplätze der Kraniche und kann in der Dämmerung live dabei sein, wie tausende Kraniche einfliegen – ein beeindruckendes Naturschauspiel. Vom Frühling bis über den Herbst hinaus sind in der ganzen Region Kranichpaare auf den Feldern zu beobachten, die allerdings eine hohe Fluchtdistanz haben. Wenn man mit dem Auto unterwegs ist, hat man manchmal jedoch etwas Glück und die Tiere lassen sich nicht stören, wenn man kurz ein paar Fotos macht.
Falls man im September/Oktober im Müritz Nationalpark ist, sollte man unbedingt eine der Rothirschbrunfttouren mitmachen. Noch vor Sonnenaufgang geht es zu Fuß zu einem Beobachtungsturm, von dem aus ein trockengelegtes Versumpfungsmoor sowie Wald- und Seeflächen einsehbar sind. Zu hören sind die Hirsche von hier aus auf jeden Fall und mit Glück sieht man die Tiere zwischen den Erlen- und Birkenstümpfen im sanften Nebel und erlebt dann die Hirschbrunft am Morgen. Etwas einfacher als das Rotwild lassen sich das gesamte Jahr über Rehe beobachten, wie sie auf den Feldern auf Nahrungssuche sind.
Wer also einen Ort für Ruhe und Entspannung sucht, der ist hier genau richtig. Vor allem Naturfreunde kommen auf ihre Kosten, denn hier gibt es viele unberührte Ecken und gerade die artenreiche Tier- und insbesondere die Vogelwelt bietet eine Großzahl an Motiven.