Im Gespräch mit Alina Schessler
In Alina Schesslers Instagram-Profil steht in der Beschreibung recht nüchtern „hey, ich mache fotos.“ Mit dieser Aussage stapelt sie ziemlich tief. Ein Blick auf ihre Website verrät nämlich, dass die junge Fotografin sogar ziemlich gute Bilder macht, denn neben Fotos für Privatpersonen durfte sie auch schon einige Kampagnen wie z.B. für Urban Outfitters, oder ein paar bekanntere Gesichter wie z.B. Rebecca Mir fotografieren.
Wir haben uns mit Alina über große Herausforderungen und abwechslungsreiche Jobs unterhalten und nebenbei erfahren, wie wichtig ihr der Austausch mit anderen Fotografen ist.
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Hallo Alina! Schön, dass das mit dem Interview geklappt hat. In letzter Zeit bis du ja ganz schön viel unterwegs. Im Mai z.B. durftest du beim Finale von Germany’s next Topmodel den Abend hinter den Kulissen fotografisch begleiten. Wie war das so?
Super spannend, aber fotografisch gesehen definitiv die größte Herausforderung, die ich je hatte. Jeden Moment passiert irgendwo etwas, alles muss schnell gehen und wechselnde Lichtverhältnisse von total grellem Scheinwerferlicht zur totalen Backstage Dunkelheit. Das hat mich schon ordentlich ins Schwitzen gebracht.
Aber du fotografierst ja nicht nur solche Events, sondern machst beispielsweise auch Hochzeitsfotografie. Was macht dir mehr Spaß? Bekannte Gesichter und große Kampagnen zu fotografieren oder Aufträge von Privatpersonen?
Grade die Abwechslung ist das, was ich am meisten an diesem Beruf liebe. Deswegen denke ich, es ist auf jeden Fall die Mischung, die es macht. Wenn du beispielsweise Hochzeiten fotografierst, schaffst du für die Personen eine Erinnerung, die für das Paar einen extrem hohen persönlichen Wert hat, da bekommt man so viel Freude und Dankbarkeit zurück – das ist das, was mir daran besonders gefällt. Andererseits macht es dich natürlich auch total stolz, wenn du mal mit bekannteren Marken zusammen arbeiten darfst.
Wie bist du eigentlich zur Fotografie bekommen? Hast du eine klassische Ausbildung absolviert oder hast du deine Leidenschaft zum Beruf gemacht?
Ich habe in meinem Grafikdesign Studium einen Fotokurs gemacht und dabei gemerkt, dass mir Fotografieren viel mehr Spaß macht als mein eigentliches Studium. Dann habe ich angefangen hobbymäßig alles und jeden zu fotografieren. Das war gerade mal vor ca 2 Jahren, echt verrückt.
Wie würdest du deinen Stil beschreiben? Und wie hat sich dieser Stil mit der Zeit entwickelt?
Schwierige Frage. Ich hab oft das Gefühl, dass außenstehende Personen den Stil meist besser beschreiben können als man selbst. Ich würde sagen meine Fotos sind ehrlich. Ich verwende nur natürliches Licht und lasse die Personen sich vor der Kamera bewegen. Dabei halte ich dann nur noch drauf, so entsteht alles aus einem Moment und nicht aus einer starren Pose. Ich mag es total, wenn die Models richtig lachen und benutze im Bildlook meist weiche, freundliche Farben.
Gab es besondere Vorbilder, die dich inspiriert und beeinflusst haben bzw. das immer noch tun?
Man kennt ja einige bekannte Fotografen wie Peter Lindbergh usw. und verfolgt ein paar weniger bekannte in den sozialen Medien, aber ich würde sagen, am meisten beeinflussen mich meine Freunde, die ebenfalls fotografieren. Das meiste was ich nun kann, habe ich im Austausch mit anderen gelernt. Man kann sich gegenseitig so sehr pushen und es hilft mir so viel, mich mit anderen über Fotos zu unterhalten. Auch unternehmerisch gesehen sind viele meiner Freunde schon weiter als ich und helfen mir da sehr viel. Danke dafür Leute. 🙂
Welche/s SIGMA Objektiv/e begleitet/begleiten dich bei deiner täglichen Arbeit und warum genau diese Brennweite/n?
Ich besitze ja generell kaum Technik, 95% meiner Bilder mache ich mit dem SIGMA 35mm F1,4 DG HSM | Art. Ich muss gestehen, dass ich die Linse damals aus dem „Trend“ heraus gekauft habe. Überall hat man davon gelesen und alle waren so begeistert, dass ich dachte, es muss wohl etwas dran sein. Es war zu dem Zeitpunkt mein erstes „hochwertiges“ Objektiv, daher war das ein Unterschied von Tag & Nacht für mich. Alleine die Haptik, dann die Schärfe und am wichtigsten: Die Lichtstärke. Ich mag das (wie ich finde) natürlich wirkende Bokeh und mir gefällt, dass die Brennweite relativ nah am Blickwinkelbereich des menschlichen Auges ist.
Ich bin ein absoluter Festbrennweitenfan, gebe aber zu, dass mich aktuell auch das neue SIGMA 24-70mm F2,8 DG OS HSM | Art sehr reizt – wäre mal etwas Neues. 😀
Wenn du dich entscheiden müsstest: welches ist dein selbstgeschossenes absolutes Lieblingsfoto und was ist die Geschichte dahinter?
Das kann ich so irgendwie gar nicht sagen, denn das ändert sich auch ständig. Ich mag das Bild von meinen Freundinnen auf dem Dach sehr. Wahrscheinlich aber auch einfach, weil es mir persönlich viel bedeutet. Wir waren dort nicht, um Fotos zu machen, sondern es war einfach ein schöner Sommerabend, den ich festgehalten habe.
Und was steht als nächstes bei dir an? Schon ein spannendes neues Projekt in Aussicht?
Ich werde dieses Jahr noch ein paar Mal im Ausland fotografieren, worauf ich mich sehr freue. Was genau erzähle ich aber immer nur ungern im Voraus, weil ich immer Angst habe, dass es vielleicht doch nicht klappt.
Außerdem habe ich seit kurzem eine Fotorepräsentanz – bin gespannt was dadurch für Projekte zustande kommen. 🙂
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Vielen Dank für das Interview! Wer mehr über Alina Schessler erfahren möchte, sollte sich unbedingt ihre Website ansehen oder auf ihrem Facebook- oder Instagram-Account vorbeischauen.