Erdbewohner vor der Linse
Richtig erklären kann ich es nicht. Aber es sind und bleiben meine Lieblingsmotive in der Naturfotografie. Oft anfangs nur als flüchtigen Schatten festgehalten und dabei mich so manches Mal über das schwindende Licht geärgert, aber das ist nun einmal so bei dämmerungsaktiven Tieren. Es geht um die häufigsten Erdhöhlenbewohner, den Fuchs und den Dachs.Bevor ich überhaupt einen Dachsbau und damit auch die ersten Fotos von diesem Tier machen konnte, war ich bereits total versessen auf Füchse gewesen. Schon als kleines Kind faszinierten mich diese Tiere total.
Diese Faszination hat eigentlich nie nachgelassen. Jedes Frühjahr mache ich mich auf die Suche, kontrolliere verschiedenste bekannte Stellen und durchstreife so manches Dickicht. Alles nur für das eine – Bauten von Dachs und Fuchs zu finden.
Das Tolle dabei ist nicht nur, dass man die Chance auf Fotos von erwachsenen Tieren deutlich erhöht. Man bekommt auch die die einzigartige Möglichkeit in das Familienleben der Tiere Einblick zu bekommen, die Jungen zu sehen und sie beim Aufwachsen zu fotografieren.Meist funktioniert das nur mit guten Absprachen und auch Einigem an Fachwissen. Wenn ich einen Bau finde, kontrolliere ich zuerst ob dieser überhaupt bewohnt („befahren“) ist. Das erkennt man an frischen Spuren oder Sand- bzw. Erdauswurf vor dem Eingang. Bei einem Bau mit unheimlich viel Laub oder Ästen braucht man zumeist gar nicht weiter schauen, da dieser meist verlassen ist.
Wenn ein Bau jedoch bewohnt scheint, hänge ich als erstes eine Wildkamera auf, um das Leben des jeweiligen Bewohners zu studieren. Meist erkennt man schon an verschiedensten Kennzeichen, ob nun Fuchs oder Dachs dort lebt.
Der Dachs beispielsweise ist ein sehr reinliches Tier und legt sogenannte Dachstoiletten in der Umgebung des Baus an. Diese kleinen Notdurft-Löcher würden einem Fuchs nie in den Sinn kommen, er lebt da eher als Hygienemessie.
Nach einigen Wochen hole ich dann die Kamera ab und schaue zu welcher Zeit die Tiere herauskommen. Außerdem verraten mir die Aufnahmen wieviel Tiere dort leben und ob eventuell schon Junge vor dem Bau zu sehen sind.
Ist das alles erfolgreich verlaufen, schaue ich mir einen schönen Platz aus, von wo ich Fotos machen kann. Dabei kommt es nicht nur auf das Licht, sondern auch auf den Wind an. Trägt der Wind nämlich meinen Geruch in Richtung Bau, werde ich kaum Fotos bekommen und im schlimmsten Fall trägt die Fuchsfähe sogar die Jungen weg. Ein Dachs würde einfach nicht herauskommen.Hat man das alles bedacht heißt es warten. Stundenlang. Oft erfolglos, manchmal auch mit großer Langeweile. Dabei die Konzentration aufrecht zu erhalten ist nicht leicht und dennoch nötig, denn es kann sein, das sich plötzlich ein Kopf aus dem Bau streckt und man bereit sein muss zum fotografieren. Dabei ist es wichtig, seinem Equipment zu vertrauen und es zu kennen.
In diesem Fall kamen dabei das SIGMA MAKRO 150mm F2,8 EX DG OS HSM und das SIGMA 500mm F4 DG OS HSM | Sports zum Einsatz. Manchmal auch mit dem exzellenten SIGMA TC-1401 1.4x Konverter.
Seit diesem Jahr nutze ich auch das SIGMA 120-300mm F2,8 DG OS HSM | Sports. Dies kann gerade bei schlechter werdenden Lichtverhältnissen noch die eine oder andere Aufnahme retten. Selbst wenn man mit anderen Objektiven fast nur noch Schatten festhalten kann…