Tierfotografie mit dem 150-600mm F5-6,3 DG OS HSM | Contemporary – Teil 1
Hallo zusammen,
mein Name ist Robert Sommer und ich freue mich, erneut bei SIGMA als Gast bloggen zu dürfen. Seit Anfang des Jahres gibt es das SIGMA Tele-Konverter Kit, bestehend aus dem SIGMA 150-600mm F5-6,3 DG OS HSM | Contemporary zusammen mit dem SIGMA Tele-Konverter TC-1401. Ich möchte euch meine Erfahrungen und Eindrücke dieses Kits in den nächsten beiden Beiträgen schildern.
In diesem Teil schreibe ich zunächst nur über die Verwendung des SIGMA 150-600mm F5-6,3 DG OS HSM | Contemporary ohne Konverter und im zweiten Teil dann über die Kombination mit dem Tele-Konverter und die Unterschiede im Handling.
Helgoland – Ein Paradies für Fotografen
Helgoland dürfte jedem ein Begriff sein und viele verbinden die Insel vermutlich mit den steuerfreien Einkäufen von Zigaretten und Alkohol, doch Helgoland hat vor allem für Naturfotografen einen absoluten Reiz. Denn dort hat man das ganze Jahr über Motivgarantie.
In den Sommermonaten brüten tausende Seevögel, wie Basstölpel, Tordalk, Trottellumme, Dreizehenmöwe und der Eissturmvogel an der Steilklippe. Dazu gibt es das ganze Jahr Seehunde und Kegelrobben zu sehen. Und das Beste ist, dass all diese Tiere quasi keine Fluchtdistanz haben. Man hat also den lieben langen Tag Zeit, sie zu beobachten und vor allem zu fotografieren.
Die einzige Hochseeinsel Deutschlands bieten also perfekte Bedingungen, um das 150-600mm ganz ausführlich zu testen.
Während die meisten Seevögel mitten in den Klippen brüten, bauen die Basstölpel bis zum oberen Rand ihre Nester, so dass man auf bis zu 2m herankommt.
Die Vögel schaffen unermütlich Nistmaterial heran und so ist in der Luft ständig Bewegung. Bei maximal 600mm Brennweite würde sich normalerweise ein Stativ durchaus anbieten, doch da die Vögel ständig aus allen Richtungen angeflogen kommen, war es mir wichtiger schnell reagieren zu können.
Das 150-600mm F5-6,3 DG OS HSM | Contemporary im Einsatz
Da ich bereits die Sports-Version testen konnte, zeigt sich hier für mich ganz klar einer der großen Vorteile des Contemporary: Es ist um einiges leichter und handlicher und somit ist es kein Problem auch über längere Zeit aus der Hand zu fotografieren.
Der Autofokus ist schnell und vor allem präzise, so dass ganze Serien von anfliegenden Basstölpeln durchgehend scharf werden, was dann allerdings das Aussortieren relativ schwierig macht.
Die Basstölpel brüten alle dicht an dicht und so ist es nur sehr schwer möglich Fotos einzelner Individuen zu machen, ohne das andere Vögel mit ins Bild ragen. In einiger Entfernung konnte ich dann ein auf einer Felsnadel ein relativ isoliertes Nest entdecken, welches ich dann zu unterschiedlichen Lichtsituationen aufgesucht habe.
Eine andere Alternative einzelne Vögel zu fotografieren ist es, Portraitaufnahmen zu machen.
Neben dem Lummenfelsen liegt der andere fotografische Schwerpunkt auf der Düneninsel. Abgesehen von den bereits erwähnten Kegelrobben und Seehunden, tummeln sich dort vor allem viele Watvögel. Gerade der Austernfischer lässt sich wunderbar fotografieren.
Da die Fluchtdistanz hier jedoch etwas höher ist, als bei den Basstölpeln, braucht man wesentlich mehr Zeit. Doch wenn man sich in der Nähe der Vögel auf den Boden legt und eine Weile wartet, dann kommen sie meistens von ganz alleine vorbeigelaufen oder geflogen.
Bei einer Situation lag ich nun schon eine gute halbe Stunde auf dem Bauch und habe Portraits von zwei Austernfischern gemacht, die etwas entfernt voneinander im Sand saßen und sich ausruhten. Es machte nicht den Anschein, als wenn demnächst noch etwas passieren würde, doch plötzlich standen beide auf, machten ziemlich viel Krach und sorgten dann dafür, dass es demnächst noch mehr Austernfischer geben wird. Das Warten zahlt sich dann manchmal doch aus. 🙂
Aber auch andere Watvögel wie den Sandregenpfeifer kann man hier beobachten, wie sie im Sand nach Nahrung suchen. Es gibt also immer etwas zu entdecken.
Die Stars der Düneninsel sind jedoch ganz klar die Kegelrobben, die leider meistens ziemlich gelangweilt am Strand herumliegen. Anders als bei den bisherigen Fotos, nutze ich hier ein Stativ, welches ich sehr bodennah positionierte. Dadurch kann ich zum einen den Vordergrund noch etwas mit einbeziehen und außerdem ist die Bildwirkung dann etwas gefälliger, da man den Hintergrund besser freistellen kann.
Und da sitzt man dann nun und wartet darauf, dass etwas passiert und irgendwann lohnt sich dann das Warten und die Kegelrobben zeigen etwas von ihrer nicht so ruhigen Seite.
Das 150-600er hat sich als super Allrounder gezeigt, mit dem ich sowohl actionreiche und schnelle Szenen fotografieren konnte und auch Portraits waren super möglich.
Wie sich das Objektiv mit dem 1.4-fachen Konverter verhält, schildere ich euch dann im zweiten Teil nächste Woche.
Beste Grüße
Robert