Tipps und Tricks zum Fotografieren bei Nacht
Mein Name ist Anna Geisler, und es freut mich sehr, dass ich euch in meinem ersten Beitrag als Gastbloggerin einen besonderen Aspekt des Fotografendaseins näherbringen darf: das Fotografieren bei Nacht. Diesen Bereich finde ich persönlich sehr spannend, da es einige Aspekte gibt, auf die ich dabei achte.
Manchmal kann man auch bei hinderlichen Lichtverhältnissen, wie partieller oder kompletter Dunkelheit, einfach nicht auf ein besonders eindrucksvolles oder außergewöhnliches Motiv verzichten. Hinzu kommt, dass einige Motive gerade bei Nacht am schönsten wirken und erst in diesem Setting ihre gesamte Strahlkraft zeigen – seien es Monumente in einer Stadt mit toller Beleuchtung, die künstliche Beleuchtung einer Skyline, der Nachthimmel selbst oder bestimmte Szenerien auf der Straße.
Außerdem finde ich es immer wieder faszinierend, wie detailreich die Aufnahmen durch Langzeitbelichtung werden, im Vergleich zu jenen, die nur das menschliche Auge wahrnimmt. Der große schwarze Fleck, der eigentlich eine Wiese ist, erstrahlt plötzlich auf einem Foto wieder grün. Und die Bäume, die man davor gar nicht sah, sind auf der Aufnahme klar und deutlich zu erkennen. Die Nachtfotografie ist ein sehr spannendes Metier – eines, in dem ich mich vor allem in letzter Zeit gerne bewege und ausprobiere.
Das Vermeiden von Bewegungsunschärfe
Prinzipiell empfehle ich für Nachtaufnahmen ein Stativ, da aufgrund der langen Belichtungszeiten sehr leicht Bewegungsunschärfe entstehen kann. Sollte ich jedoch einmal kein Stativ zur Hand haben, können auch andere Utensilien wie z.B. Holzpflöcke am Straßenrand, Parkbänke, Mauern oder die Straße selbst die Kamera stabilisieren. Wenn ich ein Motiv unbedingt einfangen möchte und nicht über das dem Moment entsprechende perfekte Equipment verfüge, werde ich schnell und gerne kreativ. Allerdings ist ein Stativ trotz allem der ideale Begleiter für Fototouren bei Nacht, weil man damit viel flexibler agieren kann.
Sterne einfangen
Eines meiner persönlichen Lieblingsmotive ist der klare Nachthimmel, wenn zahlreiche Sterne das Himmelszelt erleuchten. Alles, was man dazu braucht, sind ein dunkler Ort und gute Wetterverhältnisse. Das ist außerdem eine gute Gelegenheit, um wortwörtlich das Weite zu suchen und die Stadt hinter sich zu lassen. Ich lege meine Kamera sehr oft einfach nur auf den Boden, öffne die Blende komplett, stelle den manuellen Fokus auf unendlich und die Belichtungszeit auf den Maximalwert. Den ISO-Wert halte ich so gering wie möglich, im besten Fall auf 100. Probiert es einmal selbst aus und seht euch an, welche eindrucksvollen Aufnahmen dabei entstehen. Gegen in der näheren Umgebung befindliche Lichtquellen hilft die Gegenlichtblende.
Die Bulb-Funktion
Die Bulb-Funktion beim Einstellen von manuellen Belichtungszeiten ist hervorragend geeignet, um bis in die Sternenbahnen zu fotografieren. Sie befindet sich am Ende des Zeitenrads der Kamera. In diesem Modus kann man den Sensor beliebig lange belichten, man braucht einfach nur am Anfang und am Ende der Aufnahme auf den Auslöser zu drücken. Es empfiehlt sich dabei allerdings, einen Funkauslöser zu verwenden, da auch schon bei den geringsten Berührungen der Kamera das Foto eine unerwünschte Unschärfe aufweisen kann.
Das richtige Objektiv
Zu meiner Lieblingsausrüstung zählt das SIGMA 17-50mm F2,8 EX DC OS HSM, welches ich nach Möglichkeit immer mit dabei habe. Da es mit der Offenblende von 2,8 recht lichtstark ist, eignet es sich sehr gut für Nachtaufnahmen. Mit den niedrigen Brennweiten des Objektivs kann man eine sehr umfangreiche Szenerie einfangen, wie zum Beispiel einen weiten Bereich des Nachthimmels oder einer Landschaft, was besonders in diesem Bereich der Fotografie sehr hilfreich und oftmals erforderlich ist. Ein weiteres Objektiv, das sich aufgrund seines Weitwinkelbereichs und der Lichtstärke optimal für die Nachtfotografie eignet, ist das SIGMA 20mm F1,4 DG HSM | Art. Es ermöglicht durch seine hochwertige Verarbeitung und technischen Spezifikationen auch bei Dunkelheit klare und scharfe Aufnahmen.
Zugegeben: Fotografieren bei Nacht verlangt Übung und stellt anfangs eine kleine Herausforderung dar. Mit den richtigen Kniffen, ein wenig Erfahrung und dem richtigen Feingefühl zaubert ihr jedoch rasch ausdrucksstarke Fotos und kräftige Bildkompositionen. Viel Spaß & gutes Gelingen!