Aurora borealis – der Himmel brennt
Hallo Leute,
ich habe euch in den letzten Wochen viel über meinen Trip auf die Lofoten erzählt, über die Landschaft und das Leben im Camp. Doch ein Erlebnis hat mich in Norwegen besonders fasziniert.
Aurora tanzt
Es ist still und stockfinster, wir hören nur das Rauschen der Wellen am Strand, an dem wir heute campen. Ich schmeiße noch ein Holzstück in das Lagerfeuer vor uns, unserem Wärmespender heute Nacht.
Dann plötzlich eine Art von Panik unter meinen Leuten – der Himmel brennt! Ganz unerwartet leuchtet der ganze Himmel über uns auf.
Ein grün – violetter Streifen tanzt herum und schwingt sich über die komplette Fläche. Dann wird er wieder schwächer und setzt zu einer weitere starken Aurora an, dieses mal sehen wir die Korona über uns und eine Art von Tropfen die an den Seiten dieser fast schon herunterfließen.
Irgendwann weiß ich nicht mehr, wie ich das alles fotografieren soll, da nun der ganze Himmel 360° um mich herum brennt. Ich lege also die Kamera beiseite, lege mich in den Schnee und starre einfach nach oben.
Ein Phänomen, das sprachlos macht
Die Nordlichter sind immer noch ein Phänomen, dass mich sprachlos werden lässt. Es sieht einfach zu unreal aus, um wahr zu sein. Früher dachte ich immer die Bilder sind in einer Weise unecht – mit dem Gedanken, das so niemals mit den eigenen Augen so zu sehen. Doch falsch, die Farben, die Bewegungen, das ganze Glühen und das Einfärben der Landschaft in ein sanftes grün – das alles sieht man auch mit bloßem Auge – einfach unfassbar schön!
Aurora einfangen
Die Aurora kann sich sehr schnell bewegen, deshalb sollte man die Belichtungszeit immer abhängig von der Schnelligkeit machen. So nahm ich manche Bilder mit 1s auf, andere mit 15s. Dabei habe ich immer die Offenblende des SIGMA 20mm F1,4 DG HSM | Art genutzt und meine ISO so variabel angepasst, um meine Belichtungszeit damit zu kompensieren.
Sehr wichtig ist bei solchen Aufnahmen – vor allem in den kälteren Monaten – der Kamera genug Zeit zum akklimatisieren zu geben. Kommt man aus einer warmen Umgebung (zum Beispiel einer Hütte) plötzlich in eine kalte Umgebung, kann das Objektiv von innen beschlagen und einem den Spaß vermiesen. Umgekehrt gilt natürlich das gleiche – kommt man von einer kalten Umgebung in eine Warme, kann sich auch Kondensation ergeben.
Mein Tipp: Am Besten die Kamera einfach draußen lassen. Denn: gerade hier kommt es auf Schnelligkeit an – die Aurora kann 30 Minuten andauern, manchmal jedoch auch nur 5 Minuten. Lässt einen da die Technik im Stich, kann das sehr ärgerlich sein.