Gepard © Robert Sommer

SIGMA Safaribloggerwettbewerb 2016 – Die Finalisten Teil 2

Seit einigen Jahren veranstaltet SIGMA eine Fotosafari nach Afrika, die sich immer größerer Beliebtheit erfreut. In diesem Jahr geht es für 8 Teilnehmer nach Botwana und Südafrika. Und auch in diesem Jahr gab es für alle Interessierten wieder die Möglichkeit sich im Rahmen des SIGMA Safaribloggerwettbewerb als Safariblogger zu bewerben und im September dann vor Ort hier auf unserem Blog über die Reise zu berichten.

Die 20 besten Bilder wurden von unserer Jury ausgewählt und stehen nun in einem vierwöchigen offenen Voting zur Abstimmung. Unter allen Personen, die sich an dem Voting beteiligen, wird unabhängig von deren Voting ein SIGMA 24mm F1,4 DG HSM | Art im Wert von knapp 1000,- Euro verlost.

Wir möchten in diesem Monat alle Finalisten hier im Blog noch einmal vorstellen. Den Anfang haben letzten Woche die ersten fünf Finalisten gemacht. Heute geht es weiter mit den nächsten fünf (in alphabetischer Reihenfolge).

Eva Lenzenhuber

Finalistin Eva Lenzenhuber hatte nur einen kurzen Moment, um ihr Foto zu schießen, das ein wenig surreal erscheint.

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Eigentlich waren wir auf der Jagd nach dem ultimativen Geierfoto. Dass mein Freund und ich am Ende des Tages etwas noch viel Spektakuläreres vor die Linse bekommen sollten, hätten wir uns zu Beginn unserer skurrilen Expedition durch das Waldgebiet bei Dadia (Griechenland) nicht erträumt. Noch tief beeindruckt von der majestätischen Luftakrobatik, die uns Geier gerade am Gipfel des Dadia Forest dargeboten hatten, machten wir uns auf den Weg. Unser nächster Etappenstopp: ein inoffizieller Futterplatz für Geier. Diese vertrauliche Information hatten wir von einem Einheimischen erhalten. An einer Kreuzung wies ein verwittertes Straßenschild auf das Ziel unserer geheimen Mission. Wir folgten dem Wegweiser, und bogen auf eine stark bewucherte und mit Schlaglöchern durchkraterte Schotterpiste ein. Die Route führte uns durch einen urzeitlichen Wald. Hinter jeder Kurve wurde es verwilderter und schöner: unberührte kleine Seen, imposante Wasserfälle…bis wir auf eine Eselherde trafen, deren Leithengst unser Auto partout nicht vorbeilassen wollte. Stur standen wir uns minutenlang gegenüber: Auge in Auge, der Esel und wir - keiner bereit, den Rückzug anzutreten. Plan B: ihn mit einem schwungvollen Sirtaki aus dem Radio zur Räumung des Pfades zu bewegen - erfolglos. Plan C: aufgeben, zurücksetzen und dann eben durch den Graben an ihm vorbeifahren - Sieg für den Esel. Seit Stunden war uns nicht ein einziges Auto, geschweige denn eine Menschenseele begegnet. Sollten wir hier mit dem Wagen stecken bleiben, würde man uns so schnell nicht wieder finden. Netzverbindung gab es schon seit langem nicht mehr. Anstatt abwärts, führte die Strecke immer weiter bergauf. Der „Ur“-Wald war einer breiten sandigen Piste über einen Bergkamm gewichen. Das Panorama: spektakulär, doch weit und breit kein Ort in Sicht. Und zu allem Überfluss zeigte der graue Himmel über uns demonstrativ an, dass er bald seine Schleusen öffnen würde. Und da stand er plötzlich – wie aus dem Nichts – irgendwo im nirgendwo: ein alter verwitterter Bus. Er war in derart unwirkliches Licht gehüllt, als habe jemand einen HDR-Filter über die Kulisse gestülpt. Dieses surreale Leuchten im Bild einzufangen, schien uns nahezu unmöglich. Uns blieben nur wenige Sekunden. Kaum hatten wir das erste Foto geschossen, wurde es schwarz am Himmel. Ein Wolkenbruch setzte ein. Die Piste verwandelte sich von jetzt auf gleich in einen Schlammfluss. Nass bis auf die Knochen sprangen wir ins Auto und bretterten los. Gerade noch rechtzeitig erreichten wir nach langer Schlingerfahrt eine Landstraße, bevor uns die Schlammmassen mitreißen konnten. Die Tour zum Futterplatz konnten wir bei dem Unwetter vergessen. Doch wir waren alles andere als enttäuscht: Dass uns der Zufall zum richtigen Zeitpunkt an diesen Ort verschlagen hatte, um diese eine Aufnahme zu machen, hatte schon die ganze Fahrt gelohnt.

Frank Diederich

Die Aufnahme des unberührten Pulverschnees vor malerischer Bergkulisse gelang Frank Diederich in den Alpen.

SIGMA Safaribloggerwettbewerb 2016 - Finalist Frank Diederich

Dieses phantastische Foto ist an einem wunderschönen Wintermorgen in den österreichischen Alpen - am Vorarlberg - entstanden. Nach einer sehr kalten und durchschneiten Nacht bahnte sich die Sonne morgens ihren Weg durch den Nebel. Wie ihr seht schieben sich noch einige Nebelfelder malerisch über die feine Pulverschneedecke. Ein Traum von einer einsamen und schönen "Powder"-Abfahrt mit meinen Snowboard wird an diesem Morgen wahr - Life could be so sweet ;-)

Gertrud Premke

Normalerweise sind Wildtiere eher scheu, doch Gertrud Premke hatte das Glück zwei Hasen ganz nah zu kommen.

Safaribloggerwettbewerb Beitrag Gertrud Premke

Wenn draußen in der Natur eine weiße Schneedecke die erdfarbene braune oder grüne Landschaft bedeckt, nützt die sonst schützende Tarnfarbe der Wildtiere auch nichts. Sie sind umso schneller sichtbar, außer wenn sie ihr Farbkleid in ein weißes oder helleres Winterkleid wechseln. Dieser Feldhase blieb fast minutenlang vor der Linse der Fotografin, die sich bereits wunderte, warum und wieso oder ob er möglicherweise kränkelte. Beschaulich konnte noch ein Objektivwechsel vorgenommen werden. Erst dann bemerkte sie bei näherer Betrachtung , dass es da noch einen zweiten gab, wohl eine Häsin, geduckt in einer Vertiefung, auf die der Partner treu und ergeben acht gab. Da schießt natürlich wohl jedem Fotografen das Adrenalin ins Blut, dieses Schauspiel der Natur aus so knapper Nähe beobachten zu können. Und dann nach einer geraumen Zeit und weiterer Annäherung der tierischen Kameraden, suchten beide - wie miteinander abgesprochen- vom Wimmerschen Acker ab in Richtung Schröttinghausen das Weite.

Gudrun Wagner

Grudun Wagner beobachtete in Namibia das Spiel junger Geparden und hielt deren Neugierde und Sorglosigkeit fest.

SIGMA Safaribloggerwettbewerb 2016 - Finalistin Gudrun Wagner

Etoschapfanne. Namibia. Juni. Morgens in der Kälte das Dachzelt abgebaut. Die unmittelbare Wärme der Sonne begleitet uns in den Tag. Rollen und Schauen und Staunen. Hunderte Momente in hunderten Fotos. Glück. Noch ein Blick in die weite Ebene. Trockenes hohes Gras. Dahinter eine Bewegung. Innehalten. Hinter dem Gras, im Sand taucht ein Gepard auf. Dann noch einer. Noch einer. Alles ganz entspannt. Da sind nur wir und geschützt hinter dem Graswall die Geparden-Familie. Exklusiver Moment. Die kleinen umgarnen ihre Mutter. Noch eines taucht auf und wirft sich verspielt auf die anderen. Am Ende sind es 4 Junge. Sie schlendern. Rasten. Spielen. Nach einer knappen Stunde und vielen Fotos, brechen sie auf. Verschwinden in das hohe Gras. Es bleibt die Berührung von diesem langen Moment der Sorglosigkeit in rauer Natur. Die Augen suchen. Ob wohl noch ein Blick auf die Geparden zu erhaschen ist? Die Bewegung im Gras und das Schwenken der Kamera im richtigen Augenblick. Drei von ihnen laufen direkt auf uns. Mutige Schritte. Neugierige. Diesen Moment festzuhalten und zu erinnern. Die Leichtigkeit und die Eleganz. Die Schönheit. Die geschützte Unberührtheit. Und wie einen das mitten im Herz berührt. Ein Geschenk.

Heiko Süß

Ein Silberrücken in den Wäldern Ugandas bescherte Heiko Süß nicht nur einen ordentlichen Adrenalinstoß, sondern auch ein faszinierendes Portrait.

SIGMA Safaribloggerwettbewerb 2016 - Finalist Heiko Süß

Virunga-Vulkane, Uganda, Januar 2011: Vor ca. 10 Minuten haben unsere Guides Bewegungen an den Wipfeln der haushohen Bambus Wälder erspäht. Wir überstiegen den kleinen Steinwall und schlichen leise und gebückt in das Dickicht. Ich kroch nach Orientierung suchend voran, doch das dichte Blattwerk ließ kaum mehr als 5 Meter Sichtweite zu.

Plötzlich eine Lichtung. Endlich wieder aufrechter Gang, dachte ich noch, als rechts von mir ein gewaltiger Silberrücken auf mich zu raste. Aufrecht rennend und wild mit den Fäusten auf die Brust trommelnd kam er rasch näher. Demütig, so hatte man uns instruiert, soll man sich hier verhalten. Ich schaute ich ihm nicht in die Augen. Adrenalin durchströmte meinen Körper und ich erwartetet das Unerwartete...

Glücklicherweise stoppte er kurz vor mir und trollte sich dann in das Dickicht. Ich zitterte am ganzen Leib. Wer hier der Boss war, lernte ich also schnell. Kurz darauf - gerade hatte ich mich wieder beruhigt - konnte ich das schöne Portrait dieses dominantem Silberrückens machen.

Zur Übersicht aller Finalisten und zum Voting geht es hier.

Alle Bilder dieser 5 Finalisten in der Übersicht