Rückblick Fotoreise 2015
Fast eine Woche ist es her, dass ich aus Kenia wiedergekommen bin. Die Wäsche ist mittlerweile gewaschen und ein erster Blick auf die Fotos geworfen. Beim Anblick der fast 10.000 Fotos wird mir bewusst, wie viel ich doch in den 10 Tagen der Reise erleben durfte.
Noch vor gar nicht so langer Zeit hieß es, dass ich als Safari Blogger mitfahren darf. So ganz glauben konnte ich es nicht, doch am 08. Mai 2015 war es dann soweit und die Reise begann. Über Zürich sind wir direkt nach Nairobi geflogen, der Hauptstadt Kenias. Der erste Abend war ein guter Anfang, um die überschaubare Gruppe kennenzulernen und um seine Erfahrungen ein wenig auszutauschen.
So richtig spannend wurde es jedoch erst am Tag darauf, als wir mit einem dieser kleinen Flieger in den Busch geflogen sind. Da waren wir nun mitten in der Wildnis, weit weg von stinkenden Großstädten und schwer bewaffnetem Flughafenpersonal.
Die Unglaubliche Weite der Masai Mara
Egal wohin man blickt, man sieht nur weite Grasflächen und hier und dort mal einen Akazienbaum und zwischendrin ein paar Leierantilopen. Allmählich wird mir bewusst, welch grandiose Tage mir bevorstehen werden.
Was uns auf jeden Fall nicht bevorstand, waren ein paar erholsame Tage. Denn wenn man jeden Tag um 5 Uhr aufsteht, um anschließend 12-13 Stunden im Jeep durchgeschüttelt zu werden, dann ist man Abends auf jeden Fall platt. Doch den ganzen Tag im Auto durch die Masai Mara fahren zu können ist einer der großen Vorteile dieser Reise, denn nur so hat man auch wirklich die Möglichkeit die Zeit perfekt auszunutzen und möglichst viel zu sehen und zu entdecken.
Die Bedingungen waren absolut optimal. Es fing schon damit an, dass wir alle mit dem neuesten SIGMA150-600mm F5-6,3 DG OS HSM | Contemporary bzw.150-600mm F5-6,3 DG OS HSM | Sports bestens ausgestattet worden sind. Außerdem hatten wir jeder eine eigene Sitzreihe im Jeep und somit die benötigte Bewegungsfreiheit in alle Richtungen. Für die Bohnensäcke die wir erhalten haben, wurden auch extra Halterungen angefertigt. Es war alles bis aufs kleinste Detail durchorganisiert und erstaunlicherweise hat auf der kompletten Reise wirklich alles funktioniert. Es gab keinerlei Komplikationen, nicht mal beim Wiegen unserer Ausrüstung am Flughafen. Wir konnten uns dadurch voll und ganz auf das konzentrieren, weswegen wir hier waren, aufs Fotografieren. Die Tage in der Masai Mara waren wirklich unglaublich. Ich habe schon so viele Reportagen über dieses Gebiet gesehen und doch ist es noch mal etwas komplett anderes, wenn man vor Ort ist.
Die Reise stand unter dem Motto der Big Five und bereits am ersten Abend konnten wir schon ein Löwenrudel bestehend aus 15 Tieren beobachten und an den folgenden Tagen noch dutzende weitere. Auch die Nashörner, Wasserbüffel und Elefanten konnten wir bereits am ersten Abend von der Liste streichen. Nur der Leopard hat sich die ersten beiden Tage leider so gar nicht blicken lassen und so konnten wir erst am dritten Tag die Big Five vollenden, dafür dann aber mit einem Paukenschlag. Der dritte(!) Leopard an dem besagten Tag, entschied sich bis an unser Auto heranzukommen und neben mir stehen zu bleiben, um mir dann zwei Sekunden mit seinen Augen bis fast in die Seele zu blicken. Einem Leoparden jemals in freier Wildbahn so nahe zu kommen, hätte ich mir nicht im geringsten erträumt. Ich glaube nicht mal im Zoo kommt man diesem wunderschönen Geschöpf so nah. Dieses Erlebnis war für mich das absolute Highlight der ganzen Reise und ich bin mir sicher, dass es für die Anderen genauso war.
Mich hat in der Mara vor allem diese unglaubliche Weite fasziniert. Man konnte kilometerweit gucken und sah nichts als Wildnis. Was die Eindrücke der Mara vollendet hat, war die für mich einmalige Möglichkeit dieses gigantische Gebiet bei Sonnenaufgang mit einem Hubschrauberflug zu überqueren.
Es waren ein paar sehr intensive Tage in der Mara, die nach meinem Geschmack viel zu schnell vorbei waren, aber es sollte ja nicht alles gewesen sein.
Der Reiz des Amboseli Nationalparks
Es ging direkt weiter an die Grenze Tanzanias zum Amboseli Nationalpark. Die Lodge, die uns dort erwartete, war noch mal um einiges grandioser, als die in der Mara. Jeder hatte von seinem Haus (!) einen direkten Blick auf den Kilimandscharo, das Essen war fantastisch und der Pool war mangels Zeit und Badehose immerhin schön anzusehen. Für mich als Birder hatte dieses Gebiet seinen ganz besonderen Reiz, da es hier unzählige verschiedene Vogelarten gibt. Auch wenn wir gar nicht so weit weg von der Mara waren, so war die Vegetation schon sehr verschieden. Von waldigen baumreichen Gebieten bis hin zu staubtrockenen Ebenen gab es hier alles, sogar Palmenwälder. Von den großen Säugetieren war mitten im Park leider relativ wenig zu sehen. Doch direkt um der Lodge herum befindet sich das Conservancy, ein geschütztes Gebiet in dem es nur so wimmelte vor Antilopen. Seien es Thomsongazellen, Grantgazellen, Impalas, Elands oder Gerenuks. Auch Zebras fanden wir dort zu Hauf und eben die berühmten riesigen Elefanten mit dem Kilimandscharo im Hintergrund. Zu unserem Glück war der größte Berg Afrikas mehr als nur einmal wolkenfrei. Generell hatten wir absolutes Glück mit dem Wetter.
Die zweite Hälfte der Reise lief insgesamt etwas entspannter ab, als der erste Teil, da wir nicht mehr komplett von früh bis spät unterwegs waren, sondern auch einfach einmal die Ruhe in der Lodge genossen haben. Der letzte Höhepunkt und ein absolut gelungener Abschluss der Reise, war der Buschwalk mit einem Masai und dem anschließenden Sundowner. Nach einer Stunde Fußmarsch bei allerbestem Sonnenuntergangslicht sind wir an einer kleinen Lichtung angekommen, auf der ein Lagerfeuer brannte, Stühle bereit standen und es kühle Getränke und Knabberkram gab. Es war ideal, um die letzten Stunden unserer Reise zu genießen und ein bisschen über die letzten Tage und das Erlebte zu sinnieren. Hier hat man wieder sehr gut gemerkt, wie gut die Gruppe zusammen gepasst hat. Es gab keinerlei Unstimmigkeiten und alle haben zusammengearbeitet.
Der Abend beim Sundowner neigte sich dem Ende und es wurde sehr schnell dunkel. Was dann am Himmelszelt zu sehen war, versetzte jeden ins Staunen. Die Milchstraße ging direkt über dem Kilimandscharo auf und strahlte heller, als ich es je mit bloßem Auge gesehen habe. Da wir glücklicherweise noch das SIGMA 24mm F1,4 DG HSM | Art dabei hatten, mussten selbstverständlich ein paar Fotos des Nachthimmels gemacht werden. Was dort dann auf den Sensor gebannt wurde, sah gleich noch mal um einiges spektakulärer aus.
Die Zeit in Afrika neigte sich nun definitiv dem Ende zu. Was den Zusammenhalt der Gruppe betrifft, so habe ich das bereits am zweiten Abend gemerkt, als mein Laptop den Geist aufgab. Doch gemeinsam konnten wir eine bootfähige SD-Karte erstellen und temporär ein neues Betriebssystem installieren, mit dem ich dann weiterarbeiten konnte. Für die selbstlose Hilfe kann ich mich nur noch mal bedanken. Ansonsten wäre die Reise für mich in der Position als Blogger noch mal um einiges stressiger geworden.
Eine unglaubliche Fotoreise
Es war eine unglaubliche Zeit. Vor knapp zwei Monaten habe ich gerade erst erfahren, dass ich mitfahren darf und nun blicke ich auf so viele unvergessliche Erinnerungen zurück und auf viiiiele, viele Fotos.
Vielen, vielen Dank an SIGMA und auch speziell Harald Bauer, die diese Reise ermöglicht haben und selbstverständlich auch an alle, die mich zum Blogger gewählt haben. Danken möchte ich auch Andreas Knausenberger, der vor Ort alles organisiert hat. Wir hatten die besten nur denkbaren Bedingungen und es hat wirklich alles absolut reibungslos funktioniert.
Wer jemals die Möglichkeit bekommt eine Fotoreise ins Herz Afrikas machen zu können, der sollte auf keinen Fall zögern. Es lohnt sich garantiert!