Fashionfotografie Ender Suenni

Fashionshooting mit dem SIGMA 35mm F1,4 DG HSM | Art

Hey,

Ich bin Ender – ich arbeite als freier Fotograf in Berlin in den Bereichen Mode / Portrait und Stills. 

Schon als kleiner Junge hatte ich die analoge Spiegelreflexkamera meines Vaters bekommen. Meine ersten Erinnerungen an eine Kamera sind noch ganz klar. Ich fotografierte unzählige Filme und porträtierte die Dächer meiner Heimatstadt. Leider ist keines der Motive jemals etwas geworden, da ich mit meinen 11 Jahren nicht verstand, wie der Film zurück gespult wird.

Jedes mal also, wenn ich das Kamerarückteil öffnete, belichtete ich den Film über. Auch wenn niemals Erfolge zu sehen waren, hatte ich total Spaß daran und lies mir die Kamera von meinem Vater anschließend erklären.

Vom Hobby zum Beruf

Neben der Schule arbeitete ich in einem Kino als Filmvorführer. Mein Interesse am analogen Material wurde immer größer und größer. Die Filme wurden in kleinen Filmrollen geliefert und mussten anschließend zusammen geklebt werden – das spannendste an dem Job war jedoch das Einlegen des Films in den Projektor. Der Prozess musste so präzise stattfinden, das jede kleine Unaufmerksamkeit im Nachhinein bemerkbar gewesen wäre.

Ich befasste mich immer mehr mit Film und Fotografie und entschied mich trotzdem dazu eine kaufmännische Ausbildung zu beginnen. 3 Jahre später wusste ich, ich will damit nichts mehr zu tun haben. Ich begann nach meiner Ausbildung ein Praktikum in einer Agentur für Fotoproduktionen in Berlin. Mein kaufmännischer Hintergrund war von Vorteil, da die Buchhaltung und Organisation wichtiger Bestandteil der Aufgabengebiete waren. Ich konnte Erfahrungen bei anschließenden Assistenten-Jobs sammeln und für mich war klar: das ist genau mein Ding.

Fashionfotografie © Ender Sünni

Ein eigener Stil ensteht

Die darauf folgenden 5 Jahre waren die besten meiner Zeit! Ich studierte Fotografie an der Neuen Schule für Fotografie und Photo-Design am Lette-Verein in Berlin. Das Studium war breit gefächert – so konnte ich in jedem Bereich reingucken und mich anschließend spezialisieren. Ich konzentrierte mich am Ende auf Mode & Portrait. Das spannendste jedoch war der Austausch zwischen den Studierenden. Wenn ich mir heute die Bilder von „damals“ anschaue, so erkenne ich einen erheblichen Fortschritt. Mir fällt aber auch auf: mein Stil veränderte sich im Laufschritt.

Was mir damals nicht bewusst war und heute der Grundbaustein vieler Projekte ist: weniger ist mehr. Ein gutes Bild ist immer subjektiv. Alles liegt im Auge des Betrachters und so kann man nie sagen, was wem gefällt und ob die Sachen bei jemandem gut ankommen. Ich weiß allerdings, dass je mehr ich versuche, desto komplexer wird es und desto weniger konzentriere ich mich auf das Wesentliche, das Fotografieren.

Fashionfotografie © Ender Suenni

Fashionshootings als tägliches Geschäft

Mit sogenannten Go-Sees fülle ich freie Zeiträume. Bei einem Go-See wird ein Model (männlich oder weiblich) von einer Modelagentur in mein Studio geschickt. Oft kann ich mir im Vorfeld welche aussuchen. Ich hab dann in der Regel 1-2 Stunden Zeit mit der Person zu arbeiten. Der Vorteil liegt klar auf der Hand: die Agentur kriegt aktuelle Bilder von der Person und ich erhalte eine „Leinwand“ zum Arbeiten.

Wenn ich vorher keine konkreten Ideen habe, dann lasse ich mich während des Shootings inspirieren und einfach alles auf mich zukommen. In der Regel sieht meine Lichteinstellung auch gleich aus, so kann ich mich auf den Moment einlassen und gegebenenfalls eingreifen. Eine große Octabox schräg angewinkelt simuliert in den meisten Fällen die Sonne und gibt genug Licht ab um das Model gut auszuleuchten. Um das kalte Blitzlicht zu umgehen, spanne ich noch eine orangefarbene Lichtfolie auf die Softbox.

Fashionfotografie © Ender Suenni

Ich arbeite häufig mit einem Hair & Make-up Artist zusammen. Seine Arbeit erleichtert mir im Nachhinein die Retusche. Auch wenn es sich hierbei meist um natürliches Make-up handelt, ist der Unterschied groß.

Ich fotografiere überwiegend mit Festbrennweiten. Es macht mir persönlich viel mehr Spaß beim Arbeiten. Man ist zwar nicht ganz so flexibel wie bei einem Tele-Objektiv – dafür bewegt man sich mehr und man kommt in Positionen, die man gar nicht vorher kannte.

Bei den hier gezeigten Bildern eines Go-Sees ist mir z.B. aufgefallen, dass ich überwiegend aus der Froschperspektive fotografiert habe. Das kommt allerdings immer auf die fotografierte Person an und auf die Aussage des Bildes, die man zeigen möchte.

Benutzt habe ich hier übrigens ein SIGMA 35mm F1,4 DG HSM | Art Objektiv. Ich hab mich bewusst für die 35mm Brennweite entschieden, da mein Studio nicht ganz so groß ist und ich Ganzkörperaufnahmen machen wollte. Der große Vorteil an dieser Festbrennweite ist die unglaubliche Schärfe. Ich weiß, dass ich mich drauf verlassen kann, gegebenenfalls das Bild noch zuschneiden kann und kein Qualitätsverlust habe. Bei den Aufnahmen fotografierte ich im größten Teil mit einer Blende von f/5.6 und f/8 , der ISO Wert lag bei 400 und die Verschlusszeit bei 1/160s.

Alle Bilder dieses Beitrags in der Übersicht