Flug ©Andreas Winkel

Im südlichen Afrika, aber noch lange nicht am Ziel

Wir sind heute Morgen pünktlich in Johannesburg gelandet, dem ersten Zwischenziel, aber noch lange nicht dem Letzten. Der Weg zu den Anschlussflügen ist weit, unterbrochen durch eine Passkontrolle, hier gibt’s einen Stempel in den Pass, und einen Sicherheitscheck. Wir sind schnell durch und begeben uns zum Abfluggate A6 für den Weiterflug nach Livingston in Sambia. Livingston liegt als Flughafen günstig, ist aber noch lange nicht das finale Ziel dieser Anreise. Leider ist hier ein Visumantrag erforderlich, der 50$ kostet, nur um Sambia dann gleich wieder zu verlassen. Glücklicherweise sind die sonstigen Grenzüberschreitungen nicht mit Kosten verbunden. Im Flieger der South African Airways gibt es erst mal ein gutes Sandwich mit Fleisch oder Käse, ich erlaube mir ein Tonic Water und einen Kaffee dazu. Eine ordentliche Wasserversorgung des Körpers ist wichtig auf so einer Reise. Dann teilt die Stewardess den Visumantrag für Sambia aus, der so klein ist und so wenig Platz zum Ausfüllen bietet, dass ich mich insgeheim frage, wer sich wirklich für die Informationen darin interessiert.

Wir landen 10 Minuten zu früh in Livingston, beim Anflug konnte ich kurz einen Blick auf die Viktoriafälle werfen, bei eher dunstigem Wetter und mittäglich schlechtem Licht. Jetzt ist eines unserer Zwischenziele, Livingston, erreicht, aber die Viktoriafälle werden wir nicht besuchen, so eng ist der Zeitplan gesteckt. Nach der Landung, landet man automatisch in der Schlange der Immigration, ich stehe glücklicherweise fast an vorderster Stelle, denn wie sich herausstellt, geht es hier sehr, sehr langsam voran. Nachdem der Schalterbeamte verstanden hat, dass wir eine Reisegruppe sind, bittet er mich die gesamte Truppe zur Blockabfertigung zusammenzurufen, zur Freude der Anderen.
So sind wir schnell durch und am Kofferband und oh Wunder alles Gepäck ist angekommen. Natürlich gab es einen Stempel in den Pass.

Aber nun rächt sich Harald Bauers Sperrgepäck in auffälligen Zarges-Boxen. Am Ausgang des Gepäckbandes hält uns ein Beamter auf, fordert zuerst Aufklärung über den Inhalt und dann eine Zolldeklaration über alle Objektive und Kameras der gesamten Truppe, aber Geld fordert er nicht. Die Gruppe hat ja auch erst 450$ für die Immigration bezahlt. Das gleicht die frühe Landung wieder aus, aber wir sind im Zeitplan.

Hier treffen wir nun unserer zweiten Workshopleiter: Andreas Knausenberger. Andreas lebt als deutscher in Kenia, ist nebenbei Fotograf und organisiert exklusive Safari- und Angelreisen. Die Kombination Harald Bauer und Andreas Knausenberger ist die Garantie für einen gelungenen Fotoworkshop in Afrika. Nun fährt unser Fahrer für das nächste Teilziel vor, mit einem kleinen Bus. Wir laden unsere Koffer durch eines der hinteren Fenster ein und eine von den besagten Zarges-Boxen guckt sehr prominent über die Lehnen der Sitzreihen heraus, das wird sich in Kürze rächen. Wir kommen nicht allzu weit, da hält uns die Polizei an. Unser Fahrer muss eine Strafe, wegen mangelnder Ladungssicherheit, bezahlen. Es war die auffällige Zarges-Box!

Kaum einen Kilometer weiter sind wir am Chobe River und der Grenze zu Botswana. Hier müssen wir zuerst aus Sambia auschecken, ein Stempel, und nach Überqueren des Flusses in Botswana einchecken, noch ein Stempel. Dann geht’s weiter zur Grenze nach Namibia. Hier müssen wir erst in Botswana auschecken, ein weiterer Stempel, dann geht’s mit dem Boot über den Fluss, zum Einchecken in Namibia, noch zwei Stempel. Dann geht’s endlich zum Hausboot. An diesem einen Tag haben sich 7 Stempel in meinem neuen Reisepass angesammelt.

Aber jetzt haben wir es geschafft, wir sind auf dem Hausboot, das auf namibischer Seite auf dem Chobe River ankert.

Statt nach der langen Anreise von rund 21 Stunden jetzt eine Pause zu machen, gibt es nur kurz eine Tasse Kaffee und ein Stück eines leckeren Pies mit einer Eierfüllung und ein Kuchen mit Schlagsahne und dann geht’s los mit dem eigentlichen Workshop. Harald Bauer teilt die mitgebrachten langen Brennweiten; SIGMA 150-600mm F5-6,3 DG OS HSM | Contemporary und SIGMA 150-600mm F5-6,3 DG OS HSM | Sports mit Nikon- und Canon-Anschluss aus und Andreas Knausenberger erklärt die speziellen GimPro Gimbals auf den Fotobeibooten. Mit dieser Ausrüstung versehen und dem Wissen ihrer Anwendung auf einem schaukelnden Boot auf dem Chobe River geht’s nun los, die ersten Fotos zu schießen.

SIGMA 150-600mm F5-6 3 DG OS HSM | Contemporary ©Andreas Winkel
SIGMA 150-600mm F5-6 3 DG OS HSM | Contemporary auf GimPro Gimbal

Büffel, Elefanten, Seeadler und ungezählte andere Vogelarten kommen uns vor die Linse. Zum Motiv und dem Stand der Sonne dazu gibt es die passenden Tips, wie man mit dem Licht und dem Motiv umgehen kann.

Mit dem abnehmenden Licht und der Bewegung der Boote in den Wellen muss man erst mal zurecht kommen, dazu kommt noch die Bedienung der Objektive. Doch genau um diese Probleme kennen zu lernen, machen wir diese erste Ausfahrt.

Zurück auf dem Hausboot, haben wir noch etwas Zeit uns nach der Anreise zu sortieren und eine Dusche zu nehmen, bevor es ein leckeres Abendessen bestehend Pilz-Tomaten-Tarte, Hühnchen mit Reis und Gemüse und eine afrikanisch kreative Version von einer Art Tiramisu, sehr lecker. Doch dann löst sich dir Gruppe schnell auf. Einerseits sind wir müde, andererseits wird die Nacht nicht lang sein. Wecken ist für 5:15 Uhr geplant.

Mehr Stempel habe ich noch nie an einem Tag in meinen Reisepass bekommen!

Stempel im Pass ©Andreas Winkel
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