Shooting einer Stop-Motion-Animation | Animation des Films "Cornell und der Toaster" am Laptop © Robert Scheffner

Shooting einer Stop-Motion-Animation

In meinem beiden letzten Beiträgen als Gastblogger habe ich euch einen Einblick in meine Arbeit als Stop-Motion-Illustrator und Filmemacher gegeben und erzählt, was alles getan werden muss, damit ein Bild bzw. eine Stop-Motion-Animation entsteht. Im heutigen Beitrag soll es um das Shooting an sich gehen.

Planung ist das halbe Leben

Planung ist beim Shooting das Wichtigste! Ob bei einem Buchprojekt oder einem Film: „Ein Storyboard ist ein Muss!“

Bei der Animation kommt nach dem Storyboard noch ein Animatic dazu. Bei einem Animatic werden die Storyboardbilder zu einem Film zusammengeschnitten und vertont. Hier sehe ich (aber auch z.B. auch mein Kunde), ob der Film funktioniert und ob er so wird wie ihn sich alle vorstellen.

An dieser Stelle wird so lang am Film getüftelt bis alle zufrieden sind. Danach geht es in die Produktion, wie in meinem letzten Beitrag beschrieben.

 Vom Animatic…

…zum fertigen Film.

Dann gibt es für jeden einzelnen Shot ein sogenanntes X-Sheet. Hier ist pro Frame eingezeichnet, was die Figuren sagen oder was sie machen. Am Ende stimmen die Lippenbewegungen und Aktionen der Figuren mit den Tonaufnahmen überein.

Und so ist die Animation auch nicht mehr willkürlich, sondern bis ins Detail geplant.

Und dann nur noch abdrücken 

Nun kann also animiert werden. Hier verwende ich die Software Dragonframe. Mit dieser bedient man die Kamera über den Computer.

Man sieht das Livebild und die vorher geschossenen Fotos, kann die Animation sofort abspielen, Referenzbilder opak drüber legen, etwas markieren, den Kamerakran steuern und vieles mehr.

Nur die Figuren bewegen/animieren und den Auslöser drücken muss man noch selber 🙂

Bei den Kameraeinstellungen probiere ich oft viel aus. Aber bei den meisten Aufnahmen haben sich einige Einstellungen bewährt.

Den Weissabgleich stelle ich entweder auf Tungsten oder eine Farbtemperatur zwischen 3000 und 3400 K. Den ISO-Wert habe ich immer auf der niedrigsten Stufe. Lieber stelle ich die Belichtungszeit länger, als dass das Bild anfängt zu rauschen. Es gefällt mir einfach nicht und unnatürlich finde ich es auch. Ich kann es mir ja leisten länger zu belichten, da meine Statisten so lange ruhig stehen können.

Bei der Blende variiere ich ebenfalls. Es kommt immer auf den zu fotografierenden Gegenstand an, worauf ich den Fokus lenken möchte (im wahrsten Sinne des Wortes) und was in meiner Miniaturwelt „natürlich“ aussieht. Von daher liegen die Werte meist zwischen Blende 11 und 5.6.

Die Bilder dieses Beitrags in der Übersicht